|
Verwaltungsbereich: Ionische Inseln Nikiana (Griechisch: Νικιάνα) ist ein am Meer gelegenes Dorf, c.10 km im Süden der Hauptstadt von Lefkada, Einwohner 666 (Stand 2001). In der Umgebung befindet sich das Kloster Agios Georgios aus dem 17-ten. Jh. Nikiana ist Teil des Distrikts Alexandros Nikiana ist eine relativ neue Siedlung, die vor ein paar Jahrzehnten von den Bewohnern der Bergdörfer Kolivata, Mavrogiannata (umg. Mavroinnata) und der kleinen, nahe Mavrogiannata gelegenen, Ortschaft Kiafa gegründet wurde. Früher waren es dort nur einige Häuser, welche die gleichnamige Ortsschaft Nikiana bildeten. Die Bewohner beschäftigten sich dort hauptsächlich mit der Bestellung von Olivenbäumen, während einige von ihnen auch als Fischer tätig waren. In den Bergdörfern selbst betrieben die einheimischen Viehzucht oder beschäftigten sich mit dem Anbau von Wein. Die Bewohner der Dörfer Kolivata und Mavrogiannata besaßen in Nikiana Olivenhaine und Ackerland. Die Olivenölherstellung und der Weinbau waren damals die Haupteinnahmequelle der Einheimischen, sowie der Bewohner der ganzen Insel. So gingen sie regelmäßig nach Nikiana um ihre Olivenbäume zu bestellen und kehrten dann wieder mit ihren Eseln oder Pferden in ihren nahegelegenen Dörfern zurück. Manche von ihnen quartierten auch dort während der Olivenerntesaison in den Monaten November bis Februar in provisorisch errichteten Unterkünften (s.g. achouria). Nach und nach siedelten sich immer mehr Bewohner in Nikiana an, weil ihre Hauptbeschäftigung dort lag und wegen der Nähe und der guten Verkehrsverbindungen zu der Inselhauptstadt Lefkada. Diese Tendenz der Ansiedelung in Nikiana wurde durch den Massentourismus und die enorm gestiegenen Grundstückspreise der ehemaligen Felder in den Siebziger Jahren drastisch beschleunigt und führte schließlich zu einem massenhaften Verlassen der alten Dörfer. Die alten Dörfer Kolivata und Mavrogiannata, mit ihren Steinhäusern und ihrer günstigen Lage - viele Dörfer wurden damals in der Hochebene und weit vom Meer errichtet um den bestmöglichen Schutz vor Piraten zu bieten - wurden verlassen und sind heute nur noch periodisch von einigen Einheimischen bewohnt. Meistens wohnen heute dort "Fremde", sowohl Inländer als auch Ausländer, die inzwischen von den Einheimischen Häuser erworben haben. Neben dem Massentourismus hat auch die Massenemigration der Dorfbewohner, wegen der damals herrschenden Armut, nach allen möglichen Ländern der Welt (hauptsächlich Australien, Kanada, Amerika, Deutschland) zu der Verwüstung der Dörfer beigetragen. Im kleinen Hafen des Dorfes können bis zu 30 Yachten und kleine Schiffe einlaufen. Von dort aus gibt es während des Sommers Schiffsverbindungen zu der nahe gelegenen kleinen Inselgruppe Prigiponisia (Skorpios, Madouri, Meganisi usw.).
|