Ordu / Kotyora

Lage der Provinz und Provinzhauptstadt Ordu

Ordu (lat. Polenomium, gr. Kotyora) ist die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz Ordu. Die Hafenstadt liegt am Schwarzen Meer und zählt ungefähr 100.000 Einwohner.

Der Kern der Stadt liegt an einem langen, felsigen Strandabschnitt, an dem auch die Autobahn sich entlang der Schwarzmeerküste nach Osten und Westen ausdehnt. Außerdem besitzt es einen kleinen Hafen, an dem auch große Schiffe Zwischenstation machen. Unter den Bewohnern der Stadt wird diese "Kücük Paris" (Klein-Paris) genannt, da sich ein enges Straßengeflecht durch die Stadt durchzieht und auffällige, zum Teil schlanke Gebäudekonstruktionen das Stadtbild beherrschen.

Die grüne Landschaft ist vor allem für seine Haselnussgärten und Wälder bekannt. Das antike Kotyora war der Ort, von welchen Xenophons Griechen (Marsch der Tausende) 45 Tage rasteten und dann nach Asien aufbrachen. Nach der Legende sollen die Argonauten hier gelandet sein um nach dem Goldenen Vlies zu suchen.

"Ordu" war außerdem die Bezeichnung für ein Zelt in den türkischen und mongolischen Stämmen. Der moderne Begriff "Horde" (umherziehende Bande oder Rotte) ist entlehnt aus polnisch horda, wiederum aus türkisch ordu, „der Tross, das Heer[lager]“, dies aus tatarisch urdu, „das Lager“, vergleiche urmak, „schlagen“.

Geschichte

  • Hethitische Vorgeschichte
  • 785 v. Chr. Kolonialische Besiedlung durch die Griechen von Sinop. Siedlungsraum der Pontos-Griechen.
  • 1095-1175 Danischmenden-Dynastie
  • 1829 Russische Besatzung, Exil der Pontos-Griechen
  • 1883 Großbrand in der Stadt
  • Im 19. Jahrhundert zeitweilig unter russischer Besatzung
  • 1922-1923 Vertreibung der Pontos-Griechen (siehe auch: Kleinasiatische Katastrophe, Vertrag von Lausanne)

Sehenswürdigkeiten

  • Byzanthinische Jason-Kirche
  • Bolaman-Burg
  • Ethnographisches Museum
  • Ausgezeichnete Trekking-Routen in Yayla

Küche

  • Haselnussprodukte, Schokolade
  • Hamsi - kleine türkische Fischart