Imbrosschlucht

Imbros Schlucht Google Earth

Die Imbros-Schlucht (griechisch Φαράγγι Ίμπρου- Farángi Ímbrou) ist nach der Samaria-Schlucht eine der meistbesuchten Schluchten Kretas. Vor allem seit die Samariá-Schlucht zu überlaufen ist, werden vermehrt Tagesausflüge zur Imbros-Schlucht angeboten. Zur Saison verlangt die Gemeinde Sfakia eine Eintrittsgebühr für die Begehung, die Tickets werden auf ungefähr halben Wege nach einer schlauchartigen Engstelle kontrolliert.

Der Wanderweg durch die Schlucht ist acht Kilometer lang und führt vom Dorf Imbros am Rand der fruchtbaren Asfendou-Ebene hinunter bis nach Komitades am Libyschen Meer. Dabei wird ein Höhenunterschied von zirka 650 Metern überwunden. Die Gehdauer beträgt ungefähr zwei Stunden. Die Imbros-Schlucht gehört zu den leichter begehbaren Schluchten Kretas, es sind keine Kletterpartien oder andere problematische Passagen zu überwinden. Wegen des grobschotterigen Untergrundes (Flussbett) muss trotzdem festes Schuhwerk getragen werden. Die Schlucht scheint nur noch nach Ausnahme-Regenfällen Wasser zu führen, so ist eine Begehung auch im Winter möglich.

Vor Bau der Straße nach Chora Sfakion war die Imbros-Schlucht der wichtigste Verkehrsweg von der Nordküste Kretas (Chania) in die Provinz Sfakia an der Südküste der Insel. Noch heute sind Reste des befestigten Maultierpfades zu finden. Im Zweiten Weltkrieg spielte die Schlucht eine wichtige Rolle für Truppenbewegungen während der, der Luftlandeschlacht um Kreta folgenden deutschen Besetzung der Insel. Benannt ist die Schlucht - der Legende nach - nach zwei Brüdern, die einst von der Insel Imbros nach Kreta verbannt wurden und dort das heutige Dorf Imbros gründeten.

Die Flora der Schlucht spiegelt zwei Klimazonen wieder, welche sie auf ihrem Verlauf quert. Im südlichen, niedrigeren und trockenerem Teil überwiegt spärlicher Bewuchs - als Baum dominiert die kretische Zypresse(die runde, nicht die kerzenförmige Wuchsform), wohingegen er im oberen Teil vielfältiger wird. Hier mischen sich vermehrt Eichen und Platanen unter die Nadelbäume, auch die strauchhohe Phrygana wie der wilde Thymian wächst deutlich dichter.


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