Griechenland

Ελληνική Δημοκρατία

Ellinikí Dimokratía / Hellenische Republik

Griechischen Flagge
Wappen von Griechenland

Ελευθερία ή Θάνατος

(„Elefthería í thánatos“ „Freiheit oder Tod“)

Amtssprache Griechisch
Hauptstadt Athen
Staatsform Parlamentarische Republik
Regierungsform Parlamentarische Demokratie
Staatspräsident

Karolos Papoulias

Regierungschef

Antonis Samaras, http://www.europarl.eu.int

Fläche 131.990 km² [3]
Einwohnerzahl 11.100.000 [4]
Bevökerungsdichte 84 Einwohner pro km² [5]
BIP/Einwohner 22.800 US-$ (2005) [6]
Währung 1 Euro = 100 EuroCent
Zeitzone UTC+2 OEZ
UTC+3 OESZ (März - Oktober)
Nationalhymne Ymnos is tin Eleftherian

(„Ode an die Freiheit“)

Kfz-Kennzeichen GR
Internet-TLD .gr
Vorwahl +30
Strom 220 V ~50 Hz
Mobilfunkstandard GSM auf 900 MHz und 1800 MHz, UMTS
Fernsehnorm PAL, DVB-S, DVB-T

Griechenland (griechisch früher/formell Ελλάς, Hellas, heute/umgangssprachlich Ελλάδα, Ellada; amtliche Vollform: Hellenische Republik) liegt in Südosteuropa und ist ein Mittelmeeranrainer. Das griechische Staatsgebiet grenzt an Albanien, F.Y.R.O.M ( ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien), Bulgarien und die Türkei.

Geographie

Griechenland liegt am östlichen Mittelmeer im Südosten Europas und setzt sich geographisch aus dem griechischen Festland am südlichen Ende des Balkans, der Halbinsel Peloponnes - welche jedoch im Jahr 1893 durch den Bau des Kanals von Korinth vom Festland getrennt wurde - sowie zahlreichen Inseln hauptsächlich in der Ägäis, im Ionischen aber auch im Libyschen Meer zusammen. Die politische Grenze nach Norden bilden die Staaten Albanien (282 km), F.Y.R.O.M, (ehemalige Jugoslawiche Republik von Republik Mazedonien (228 km) und Bulgarien (494 km) sowie im Osten die Türkei (931 km). Eine natürliche Grenze bildet das Ionische Meer im Westen des Landes mit der italienischen Halbinsel und Sizilien sowie das Libysche Meer im äußersten Süden mit dem afrikanischen Kontinent. Die Insel Gavdos im Libyschen Meer ist der südlichste Punkt des Landes und gilt zudem geographisch als südlichster Punkt Europas.

Das Land hat eine Gesamtfläche von 131.990 km², davon entfällt etwa ein Viertel der Fläche auf ungefähr 9841 Inseln. Auf Grund des großen Inselreichtums erzielt Griechenland eine bemerkenswerte Küstenlänge von 15.012 km, wovon etwa 4.000 km auf das griechische Festland entfallen. Die zum Teil recht großen Distanzen innerhalb des Landes stellen im Verhältnis zu seiner relativ kleinen Gesamtfläche ein weiteres geographisches Merkmal dar. So beträgt die Luftlinie zwischen der Insel Othoni bei Korfu und der Insel Kastelorizo im äußersten Südosten Griechenlands 983 km. Die kleinste geographische Ausdehnung - mit unter 500 km Luftlinie - besitzt das Land in ostwestlicher Richtung.

Griechenland hat trotz seines stark maritimen Charakters einen Gebirgsanteil von 77,9 % und wird daher als Gebirgsland eingestuft. Zentrale Gebirge und Gebirgszüge des Landes sind das Pindos-Gebirge, der Olymp-Ossa-Pilion-Gebirgszug sowie das Rhodope-Gebirge auf dem griechischen Festland, das Taygetos-Gebirge auf der Halbinsel von Peloponnes und darüber hinaus das Ida- und das Psiloritis-Gebirge auf der Insel Kreta. Größere wirtschaftlich verwertbare Ebenen sind spärlich und befinden sich hauptsächlich in den Regionen Thessalien, Makedonien und Thrakien.

Politische Gliederung

Hauptartikel: Politische Gliederung Griechenlands

Griechenland gliedert sich traditionell in 10 Regionen (griech. γεωγραφικά διαμερίσματα / geografika diamerismata, Sg. γεωγραφικό διαμέρισμα / geografiko diamerisma), welche insgesamt 51 Präfekturen (griech. νομοί / nomi, Sg. νομός / nomos) beinhalten.

51* Nomoi (Präfekturen) von Griechenland verteilt in 13 Verwaltungsbereiche "Peripheries"

Attiki
Attika

01 (Athen, Ost Attika,
Piräus, West Attika)

    Sterea Ellada
    Zentralgriechenland

    02 Euböa
    03 Evritania
    04 Fokis
    05 Fthiotis
    06 Viotia

    Kentriki Makedonia
    Zentralmakedonien

    07 Chalkidhiki
    08 Imathia
    09 Kilkis
    10 Pella
    11 Pieria
    12 Serres
    13 Thessaloniki

    Kriti
    Kreta

    14 Chania
    15 Heraklion
    16 Lasithi
    17 Rethymno

    Makedonia ke Thraki
    Ostmakedonien & Thrakien

    18 Drama
    19 Evros
    20 Kavala
    21 Rodhopi
    22 Xanthi

    Ipiros
    Epirus

    23 Arta
    24 Ioannina
    25 Preveza
    26 Thesprotia

    Ionia Nisia
    Ionische Inseln

    27 Kerkyra (Korfu)
    28 Kefallinia
    29 Lefkada
    30 Zakynthos

    Vorio Ejeo
    Nördliche Ägäis

    31 Chios
    32 Lesbos
    33 Samos

    Peloponnisos
    Peloponnes

    34 Arkadia
    35 Argolis
    36 Korinth
    37 Lakonia
    38 Messinia

    Notio Ejeo
    Südliche Ägäis

    39 Kykladen
    40 Dodekanes

    Thessalia
    Thessalien

    41 Karditsa
    42 Larissa
    43 Magnesia
    44 Trikala

    Ditiki Ellada
    Westgriechenland

    45 Achaia
    46 Aitolia-Acarnania
    47 Ilia

    Ditiki Makedonia
    Westmakedonien

    48 Florina
    49 Grevena
    50 Kastoria
    51 Kozani

    Die 4 Präfekturen der Periferia Attiki: ( 1. Athen , 2. Ost Attika , 3. Piräus , 4. West Attika)

    51* Präfekturen "nomoi" , 147 "eparchies" ( 900 "demoi" und 133 "koinotites")

    * Eigentlich 54, Periferia Attiki in der nachfolgenden Karte ist geteilt in 4 "Präfekturen" (Nomarhies), Nomarhia Athen und Nomarhia Piräus bilden die "Ypernomarhia" Athen-Piräus. Drama , Kavala und Xanthi sind Teil der Ypernomarhia Drama- Kavala-Xanthi (Νομαρχιακή Αυτοδιοίκηση Δράμας-Καβάλας-Ξάνθης ), sowie eine dritte Gruppe Evros und Rhodopi.

    Region Präfekturen

    • Ägäische Inseln Chios, Dodekanes, Kykladen, Lesbos, Samos
    • Attika Attika
    • Epirus Arta, Ioannina, Igoumenitsa, Preveza
    • Ionische Inseln Kefalonia, Kerkira, Lefkada, Zakynthos
    • Kreta Chania, Iraklion, Lassithi, Rethimno
    • Makedonien Chalkidiki, Drama, Florina, Grevena, Imathia, Kastoria, Kavala, Kilkis, Kozani, Pella, Pieria, Serres, Thessaloniki
    • Mittelgriechenland Euböa, Ätolien-Akarnania, Evritania, Phokida, Phthiotida, Viotia
    • Thessalien Magnesia, Karditsa, Larissa, Trikala
    • Thrakien Evros, Rhodopi, Xanthi
    • Peloponnes Achaia, Argolida, Arkadia, Ilia, Kalamata, Korinthia, Lakonia

    Die Region Makedonien im Norden Griechenlands ist nicht mit dem selbständigen Staat FYROM, (engl.: Former Yugoslav Republic of Macedonia, Abk. FYROM oder FYR Macedonia) zu verwechseln.

    Wirtschaft

    Die Wirtschaft Griechenlands ist eine marktorientierte Wirtschaft mit einer beschränkten staatlichen Intervention. Der Wandel Griechenlands von einem eher landwirtschaftlich orientierten Land zu einer Wirtschaftsnation begann in den Siebziger Jahren mit einer Reihe grundlegender Reformen und der darauffolgenden Aufnahme Griechenlands in die Europäische Gemeinschaft im Jahr 1981. In den Folgejahren profitierte die griechische Wirtschaft zunehmend von der wirtschaftlichen Anbindung des Landes an das Wirtschaftsgeschehen der europäischen Industrienationen und den für die damals neu aufgenommenen Mittelmeerstaaten eingerichteten Kohäsionsfonds der Europäischen Gemeinschaft.

    Seit Mitte der Neunziger Jahre befindet sich die griechische Wirtschaft in einem regen Aufschwung. Er beruht vor allem auf durchgeführte Strukturreformen, der eingeleiteten Privatisierung sowie einer veränderten makroökonomischen Politik des griechischen Staates, die das Ziel hatte, die Kriterien des Maastrichter Vertrags für die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu erfüllen. Seit dem Jahr 2000 führten der Beitritt Griechenlands zur Eurozone, extensive Infrastrukturmaßnahmen sowie verschiedene Großereignisse wie zum Beispiel die Olympischen Spiele im Jahr 2004 zu einer permanenten Stimulierung der griechischen Wirtschaft. Griechenland ist heute der größte Investor im südöstlichen Europa. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes belief sich im Jahre 2005 auf 16.130 Euro[9] bzw. 22.800 US-$[10]. Im Vergleich mit dem BIP der EU und ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Griechenland 2003 einen Index von 81.1 (EU-25:100) [11].

        Übersicht [12] 2003 2004 2005 2006 (P) Entwicklung des BIP 1996 - 2006
      - Bruttoinlandsprodukt: + 4,6% + 4,7% + 3,6% + 3,8%
      - Exporte: + 1,0% + 11,5% + 5,0% + 6,8%
      - Inflationsrate: 3,4% 2,9% 3,5% 3,2%
      - Arbeitslosigkeit: 10,4% 11,0% 10,4% 9,8%
      - Produktive Arbeit: + 3,2% + 1,7% + 2,2% + 2,4%
      - Staatsdefizit: 5,7% 6,6% 4,3% 2,6%
      - Staatsverschuldung: 108,8% 109,3% 107,9% 104,8%

    Agrarsektor

    Der Primärsektor in Griechenland verlor in der Vergangenheit immer stärker an Bedeutung. Der Anteil der Aktivitäten des primären Sektors an der Wirtschaftsleistung des Landes belief sich im Jahr 2004 auf 6,4%[13]. Angebaut werden vorzugsweise für den Export bestimmte Produkte, wie Wein, Tabak und Oliven. Die wichtigsten Anbaugebiete für Weizen sind die Regionen Thessalien, West-Thrakien, Böotien und Makedonien. Die Nutztierhaltung in Griechenland beschäftigt sich überwiegend mit der Züchtung von Schafen und Ziegen. Die zwischenzeitlich neu gesteckten Ziele, die Viehzucht zu erweitern, führten zu einem verstärkten Anbau von Gerste, Mais und anderen Futterpflanzen. Für den Anbau von Obst und Gemüse ist der Boden Griechenlands geeignet, so gedeihen Grapefruit, Soja, Avocado und auch Spargel. Infolge der topographischen Verhältnisse wurde lange Zeit auf den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen verzichtet. Dies änderte sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft. Dagegen steht immer noch die sehr kleine durchschnittliche Anbaufläche pro Betrieb. Aufgrund des maritimen Charakters des Landes wird dem Fischfang in Griechenland eine besondere Rolle zugewiesen. Der Beitrag des Agrarsektors am Export Griechenlands liegt bei 22%[14].

    Industriesektor

    Der Sekundärsektor des Landes befindet sich seit einigen Jahren in stetigem Wachstum. Sein Anteil an der Wirtschaftsleistung Griechenlands betrug im Jahr 2004 22,2 %[15]. Der Industriesektor in Griechenland wird durch eine hohe Anzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Wichtigste Wirtschaftszweige sind die verarbeitende Industrie und die Bauindustrie. Produziert werden traditionell Nahrungsmittel, Textilprodukte, Metallprodukte, Erdöl- und Kohleprodukte, Chemikalien, Glas und Zement, Maschinen und darüber hinaus in neuerer Zeit auch zunehmend Technologie- und Telekommunikationsprodukte. Der Industriesektor trägt zu 59%[16] am Exportvolumen des Landes bei. Abnehmerländer griechischer Industrieprodukte sind unter anderem Deutschland, Italien, Großbritannien oder die Türkei.

    Dienstleistungssektor

    Der Tertiärsektor ist der größte und wichtigste Wirtschaftssektor in Griechenland. Er erwirtschaftete im Jahr 2004 71,4%[17] der griechischen Wirtschaftsleistung. An zentraler Stelle stehen hierbei die Tourismusbranche, der Handel, der Schiffsverkehr sowie die Finanzdienstleistungen. Während der Handel, die Tourismusindustrie sowie die Schifffahrtsunternehmen schon immer eine besondere Position in der griechischen Wirtschaft eingenommen haben, entwickelten sich die Finanzdienstleistungen erst mit der Liberalisierung des Bankenwesens in Griechenland und spielen heute eine wichtige Rolle bei Investitionen sowohl in Griechenland als auch im südöstlichen Europa. Die griechische Schifffahrt hat international einen sehr hohen Stellenwert und bedient mit 3.618 griechisch kontrollierten Schiffen (über 1000 GRT) 18,6%[18] des weltweiten Schiffsverkehrs. Der Tourismus trägt mit 10%[19] zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.

    Staatsausgaben

    Der Anteil der staatlichen Ausgaben in Griechenland belief sich in den Jahren zwischen 1992 und 2000 bei 7% für das Gesundheitswesen, 11% für das Bildungswesen sowie 8% für die Verteidigung. Ziel der aktuellen griechischen Politik ist es die Staatsausgaben zu senken, um das Haushaltsdefizit im Rahmen der EU-Konvergenzkriterien zu halten. Das Land hatte im Jahr 2001 und bezogen auf den EU-Durchschnitt relativ hohe Aufwendungen im Bereich der Verwaltung.

     Staatsausgaben 2001, in Prozent des Bruttoinlandsproduktes (EU-Durchschnitt) [20]
     Allg. Verwaltung  Verteidigung Öffentl. Sicherheit  Wirt. Belange  Gesundheit  Bildung  Soz. Sicherheit
     10,6% (6,7)  3,2% (1,7)  0,8% (1,6)  5,5% (4,2)  4,1% (6,3)  3,8% (5,1)  18,8% (18,8)

    Politik

    Die aktuelle Verfassung Griechenlands trat am 11. Juni 1975 in Kraft, wurde 1986 grundlegend reformiert und definiert Griechenland als parlamentarische Republik nach sozialen und rechtsstaatlichen Prinzipien.

    Staatspräsident

    Der griechische Staatspräsident (griech. Πρόεδρος της Δημοκρατίας / Próedros tis Dimokratías) ist das Staatsoberhaupt des Landes und bildet zusammen mit der Regierung die Exekutive. Er wird alle fünf Jahre mit einer Zweidrittelmehrheit durch das Parlament gewählt und hat im politischen Alltag vor allem eine repräsentative Funktion inne. Zu seinen Aufgaben gehört die Vereidigung des Premierministers und der von diesem vorgeschlagenen Minister. Der griechische Staatspräsident besitzt zusätzlich auch ein generelles Vetorecht im Parlament, dieses kann jedoch mit der absoluten Mehrheit der Abgeordneten überstimmt werden. Unter besonderen Umständen gestattet ihm die Verfassung das Parlmament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Voraussetzung dafür ist, dass das Parlament zwei Regierungen in Folge das Misstrauen ausspricht. Darüber hinaus ist es dem Staatspräsidenten möglich, die Regierung aufzulösen, sofern diese einen Antrag darauf stellt oder das Parlament ein erfolgreiches Misstrauensvotum durchgeführt hat. Der insgesamt relativ eingeschränkte Handlungsspielraum des Staatsoberhauptes wird auch dadurch deutlich, dass alle seine hoheitlichen Handlungen durch den zuständigen Minister gegengezeichnet werden müssen. Erweiterte Befugnisse erhält der Staatspräsident lediglich im Notstandsfall. Er kann dann auf Vorschlag der Regierung gesetzgeberisch tätig werden. Der griechische Staatspräsident ist ebenfalls Oberbefehlshaber der Streitkräfte, die Verfassung untersagt es ihm jedoch, den Verteidigungsfall auszurufen sowie Bündnisse und Verträge zu schließen. Der amtierende Staatspräsident Griechenlands ist seit Januar 2005 Herr Karolos Papoulias.

    Parlament

    Das griechische Parlament (griech. Βουλή των Ελλήνων / Voulí ton Ellínon) besteht aus einer Kammer mit 300 Sitzen und wird alle vier Jahre in geheimer, allgemeiner, freier, gleicher und unmittelbarer Wahl nach dem so genannten verstärkten Verhältniswahlrecht besetzt. Dabei werden 288 Abgeordente in den 56 Wahlkreisen des Landes sowie 12 Abgeordnete über landesweite Parteilisten gewählt. Das Parlament besitzt neben der Gesetzgebung das Recht, der Regierung oder einzelnen Mitgliedern das Vertrauen über ein Misstrauensvotum mit absoluter Mehrheit zu entziehen und den Staatspräsidenten oder Regierungsmitglieder mit einer Zweidrittelmehrheit anzuklagen. Das Initiativrecht der einzelnen Parlamentarier ist beschränkt, da die Regierung legislative Kompetenzen des Parlaments über Rechtsverordnungen der Regierung oder untergeordneten Organen übertragen kann. Zu den besonderen Charakteristiken des griechischen Parlaments und seiner Konstituierung zählt, dass die quantitative Stärke einer Partei im griechischen Parlament darüber entscheidet, wer vom Staatspräsidenten zum Regierungschef ernannt werden muss. Es ist der Parteivorsitzende, dessen Partei die absolute Mehrheit der Mandate besitzt. In Bezug auf die Opposition besteht - wie innerhalb der EU sonst nur in Deutschland und Portugal - das Recht, Untersuchungsausschüsse einzusetzen (Minderheitenquorum).

    Regierung

    Die Regierung Griechenlands wird als Ministerrat (Υπουργικό Συμβούλιο / Ypourgikó Symvoúlio) bezeichnet und setzt sich aus dem Premierminister (Πρωθυπουργός / Prothypourgós) und den Ministern (Υπουργοί / Ypourgoí) zusammen. Nach einer Parlamentswahl beginnt die Regierungsbildung, wobei traditionell der Parteichef der größten Fraktion den Premierminister stellt. Dieser entscheidet über die Zusammensetzung seines Kabinetts und der Staatssekretäre und hat nach der Ernennung durch den Staatspräsidenten und erfolgreich verlaufener Vertrauensfrage im Parlament die Richtlinienkompetenz innerhalb der Regierung. Die Rechte des Premierministers wurden in der Verfassungsreform 1986 deutlich ausgeweitet, mit dem Ergebnis, dass die "vollziehende Funktion" klar beim Regierungschef liegt, der trotz der Kollegialität des Ministerrates auch verfassungsrechtlich der Mittelpunkt der politischen Macht in Griechenland ist. Demgegenüber können die Minister zwar selbstständig ihr Ressort verwalten, müssen aber politische Interventionen des Premierministers akzeptieren, da die Richtlinienkompetenz und das Vorschlagsrecht zur Ernennung und Entlassung der Minister beim Regierungschef liegen. Die Regierung kann nur auf eigenen Antrag hin oder nach einem erfolgreichen Misstrauensvotum des Parlaments entlassen werden. Der gegenwärtige Premierminister und Nachfolger von Konstantinos Simitis heißt Kostas Karamanlis, dessen Partei Nea Dimokratia im März 2004 die meisten Mandate erringen konnte.

     Griechische Premierminister 1990 bis 2006
     Konstantinos Mitsotakis  Andreas Papandreou  Konstantinos Simitis  Kostas Karamanlis
     11.04.1990 bis 13.10.1993  13.10.1993 bis 22.01.1996  22.01.1996 - 10.03.2004  10.03.2004 - Heute

    Innenpolitik

    Sitzverteilung im Parlament

    Am 7. März 2004 fanden in Griechenland Parlamentswahlen statt. Dabei löste die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) die bis zu dem Zeitpunkt regierende sozialdemokratische Partei PASOK ab. Neuer Premierminister wurde der Spitzenkandidat der Konservativen Kostas Karamanlis. Der von ihm vorgestellte Ministerrat der neuen griechischen Regierung hat 19 Minister, darunter zwei Frauen in den Ressorts Bildung und Tourismus. Am 15. Februar 2006 wurde die ehemalige Athener Bürgermeisterin Dora Bakogianni in die Reihen des griechischen Ministerrats aufgenommen und löste damit den amtierenden Außenminister und Diplomaten Petros Molyviatis ab. Sie ist die dritte Frau im Kabinett der konservativen Regierung und die erste Frau in Griechenland, die dieses Amt bekleidet.

    Innenpolitisch steht Griechenland zur Zeit vor zahlreichen Herausforderungen. Zentrale Themen der griechischen Innenpolitik sind hierbei die Konsolidierung des Staatshaushaltes, die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit, die Deregulierung sowie die Privatisierung des öffentlichen Sektors, die Förderung der griechischen Wirtschaft, die staatliche Rentenversicherung, die Reformierung des Gesundheits- und Bildungssystems sowie die Bekämpfung der illegalen Migration.

    Außenpolitik

    Griechenland ist 1952 der NATO beigetreten und ist seit 1981 Mitglied in der Europäischen Union. Darüber hinaus bestehen Mitgliedschaften bei zahlreichen internationalen Organisationen und Foren wie zum Beispiel den Vereinigten Nationen, der OECD, der Weltbank, dem Europarat, dem Internationalen Währungsfonds, der UNESCO oder auf regionaler Ebene der BSEC und der SEECP. Auf technologischem sowie wissenschaftlichem Gebiet unterstützt oder beteiligt sich Griechenland an verschiedenen internationalen Projekten wie z.B. dem Large Hadron Collider (CERN) oder der Bibliotheca Alexandrina und ist unter anderem Mitglied bei der europäischen Raumfahrtorganisation (ESA). Seit 2005 und für 2 Jahre ist das Land als nichtständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat vertreten. Friedenspolitisch engagiert sich das Land bei mehreren internationalen Auslandsmissionen und Entwicklungsprojekten unter anderem in Afghanistan (ISAF), im Sudan (UNMIS), in Georgien (UNOMIG) in Bosnien-Herzegovina (EUFOR), im Kosovo (KFOR) oder in Albanien (NHQT).

    Griechenland in der Europäischen Union

    Der Weg Griechenlands in das europäische Gefüge begann am 8. Juni 1959 mit dem Antrag des Landes auf Assoziierung mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und den darauffolgenden Assoziierungsverhandlungen. Die Unterzeichung des Vertrages zur Assoziierung des Landes erfolgte am 9. Juli 1961 und führte am 1. November 1962 zur Assoziierung Griechenlands mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Nach den politischen Wirren und der damit verbundenen Aussetzung des Assoziationsabkommens in den Jahren von 1967 bis 1974 reichte Griechenland am 12. Juni 1975 den offiziellen Antrag zur Aufnahme des Landes in die Europäische Gemeinschaft ein. Nach Beginn der Beitrittsverhandlungen am 27. Juli 1976 und der Unterzeichung der Beitrittsakte am 28. Mai 1979 trat Griechenland am 1. Januar 1981 als zehnter Staat der Europäischen Gemeinschaft bei, was zugleich auch den Beginn der Süderweiterung der Gemeinschaft darstellte [21]. Am 6. November 1992 trat Griechenland dem Schengener Abkommen bei.

    Trotz des erfolgreichen politischen Kurses und der Tatsache, dass das Land mit dem Beitritt in die Europäische Gemeinschaft z.B. eine allgemeine Stabilisierung der nationalen Wirtschaft erfahren hat, hielt sich die Europabegeisterung in der Bevölkerung zunächst in Grenzen. Der Grund hierfür lag vor allem an der Tatsache, dass sich positive Auswirkungen der Mitgliedschaft schleppend sowie für breite Teile der Bevölkerung eher unsichtbar einstellten. So befürchtete man in dieser Zeit unter anderem einen negativen Einfluss auf die griechische Ökonomie oder einen umfangreichen Verlust nationaler Kompetenzen. Diese Befürchtungen spiegelten sich unter anderem auch in der Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou wider, dessen Politik oft im Gegensatz zur Politik seiner europäischen Partner stand. Seine europakritische Haltung sowie sein populistisch geprägter Aktionismus machten den Sozialdemokraten Andreas Papandreou zum Enfant terrible in der EU. Ein weiterer Grund für die anfängliche Europaskepsis ergab sich aus dem Umstand, dass der Beitritt des Landes in die Europäische Gemeinschaft nicht die erhoffte Überwindung der geopolitischen Kluft brachte, welche durch die kommunistische Ausrichtung Südosteuropas verursacht wurde. Griechenland blieb zunächst trotz seiner Mitgliedschaft von den westlichen Nationen abgetrennt.

    Heute ist eine starke Integrationsfreudigkeit der griechischen Bevölkerung zu verzeichnen. So belegt Griechenland z.B. mit seiner Zustimmung von 78% [22] für eine europäische Verfassung den Spitzenplatz unter allen Mitgliedsstaaten. Griechenland setzt sich innerhalb der Europäischen Union für ein offenes Europa ein, dass dem engeren Europabild anderer Mitgliedsländer gegenübersteht. Die geopolitische Lage ist zudem für alle größeren politischen Parteien mit Ausnahme der kommunistischen Partei KKE eine Motivation, die europäische Integration weiter voranzutreiben und begründet das Interesse, den Balkan an Europa anzubinden sowie die Befürwortung eines EU-Beitritts der Türkei. Ein integriertes und starkes Europa wird dabei als Grundlage für die regionale Bindung angesehen. Weitere Schwerpunkte der griechischen Politik in der Europäischen Union sind beispielsweise eine gemeinsame Immigrations- und Asylpolitik oder eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die ein stärkeres Gegengewicht zur NATO bzw. den USA einnehmen soll.

    Die griechische Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union im Jahr 2003


    Griechenland hatte im ersten Halbjahr des Jahres 2003 die EU-Ratspräsidentschaft unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Konstantinos Simitis inne. Sie stand im Zeichen der Osterweiterung der Europäischen Union, der Ausarbeitung eines Verfassungsvertrages durch den Reformkonvent sowie des Irak-Krieges und seiner Auswirkungen auf die Europäische Union. Als historischer Höhepunkt gilt dabei die Unterzeichnung der Beitrittsverträge mit den zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten am 16. April 2003 in Athen als der Geburtsstätte der Demokratie, was als symbolische Weichenstellung für die Zukunft Europas betrachtet wurde.



    Internationale Beziehungen

    Griechenland verfolgte in den Jahren ab 1996 unter Premierminister Konstantinos Simitis und Außenminister Giorgios Papandreou verstärkt eine Politik der europäischen Integration. Im Zentrum standen dabei eine stärkere Abstimmung der griechischen Europapolitik zur Politik der Europäischen Union, der Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit mit den Staaten Südosteuropas und die Annäherung an die Türkei. Dies führte zu einer Vielzahl bi- und multilateraler Projekte zwischen Griechenland und den Staaten des Balkans sowie zu einer Reihe vertrauensbildender Abkommen mit der Türkei. Im Jahr 2002 ratifizierte das griechische Parlament ein Hilfsprogramm in Höhe von 550 Mil. Euro [23] für Südosteuropa, mit dem Ziel, die Stabilität und den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Region zu unterstützen.



    Die Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland

    Die Beziehungen des Landes zu Deutschland beruhen auf einer historischen Verbundenheit und einer seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges engen Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen. Die politischen Kontakte bewegen sich dabei auf einem hohen Niveau. Die Treffen der Regierungschefs sowie der einzelnen Fachminister und Außenminister beider Länder zeigen eine breite Übereinstimmung, insbesondere auch für europapolitische Themen [24]. Das letzte Treffen auf höchster Regierungsebene fand am 15. Februar 2006 zwischen der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis in Berlin statt.



    Die Beziehungen Griechenlands zu den Staaten Südosteuropas

    Die Beziehungen Griechenlands zu den Ländern Südosteuropas können heute weitgehend als ausgeglichen betrachtet werden. Die schrittweise Aussöhnung und die immer besser werdenden Beziehungen zum ehemaligen Erzfeind Türkei in den letzten Jahren gelten hierbei als ein richtungsweisender Schritt. Griechenland gilt als einer der größten Befürworter eines EU-Beitritts der Türkei. Das Verhältnis zu Albanien, mit dem der faktische Kriegszustand erst 1987 beendet wurde, wird heute von einer engen Zusammenarbeit geprägt. Die Beziehungen zu Albanien wurden in der Vergangenheit und seit dem Fall des eisernen Vorhangs immer wieder durch eine starke und unkontrollierte Migrationsbewegung albanischer Wirtschaftsflüchtlinge belastet. Die Kontakte zu Bulgarien, Rumänien sowie Serbien - das als historischer Verbündeter gilt - sind sehr gut. Mit Bulgarien wurde die Eröffnung neuer Grenzübergänge vereinbart und es wurden verschiedene Infrastrukturprojekte in Angriff genommen. Die diplomatischen Beziehungen zum nördlichen Nachbarn F.Y.R.O.M befinden sich zwar im Ausbau und der Ausblick ist positiv, das Verhältnis bleibt jedoch wegen des nach wie vor ungelösten Namensstreits belastet, verstärkt wieder nach Anerkennung der Bezeichnung "Republik Mazedonien" durch die USA im November 2004. Unabhängig von diesem Problem haben sich in den vergangenen Jahren die nachbarschaftlichen Beziehungen sowie die wirtschaftliche Kooperation beider Staaten in einem besonderen Maße entwickelt.

    Die transatlantischen Beziehungen zwischen Griechenland und den Vereinigten Staaten von Amerika

    Die transatlantischen Beziehungen zwischen Griechenland und den USA sind zwar traditionell gut, es herrschen jedoch in Teilen der Bevölkerung historisch bedingte Vorbehalte gegenüber der amerikanischen Außenpolitik. Die ablehnende Haltung gegenüber dem völkerrechtlich umstrittenen Einsatz in Serbien im Rahmen der NATO 1999 sowie die Ablehnung einer Teilnahme an dem von den Vereinigten Staaten geführten Militäreinsatz im Irak im Jahr 2003 belasteten in den letzten Jahren das Verhältnis beider Staaten. Das letzte Treffen führender Politiker beider Staaten fand am 26. April 2006 zwischen der US-Außenministerin Condoleezza Rice, der griechischen Außenministerin Dora Bakogianni und dem Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis in Athen statt.

    Die Beziehungen Griechenlands zu den Staaten des Nahen Ostens

    Griechenland pflegt aufgrund seiner geographischen Lage im Allgemeinen relativ gute Kontakte zu mehreren Staaten des Nahen Ostens und unternahm in der Vergangenheit verschiedene Versuche, in den einzelnen Krisenregionen zu vermitteln. In den letzten Jahren wurden diese Beziehungen zur Stärkung der von den USA geführten Antiterrorkoalition eingebracht.



    Geschichte

    Hauptartikel: Geschichte Griechenlands, Antikes Griechenland, Byzantinisches Reich, Griechische Revolution

    Das antike Griechenland samt den kleinasiatischen Städten wird als Wiege Europas bezeichnet, insbesondere aufgrund der zivilisatorischen Leistungen (griechischen Philosophie, siehe auch Platon, Aristoteles, Demokrit; Naturwissenschaften, Geschichtsschreibung, die Homer zugeschriebenen Werke etc.). Nachdem Rom Griechenland im Jahre 146 v. Chr. zur römischen Provinz machte, wurde es nach der Reichsteilung 395 Bestandteil des oströmischen bzw. byzantinischen Reiches bis zu dessen Untergang.

    Seit 1453 Teil des Osmanischen Reichs, kam es ab 1821 zum großen Volksaufstand. Als einer der wichtigsten geistigen Wegbereiter dieses Volksaufstands gilt Rigas Velestinlis (1757-1798). In der Schlacht von Navarino gelang es einer europäischen Seestreitmacht, über die osmanische Flotte die Oberhand zu gewinnen. Durch das Londoner Protokoll vom 3. Februar 1830, vom Osmanischen Reich am 24. April anerkannt, wurde Griechenland zum selbständigen Staat erklärt. Ioannis Kapodistrias war bis zu seiner Ermordung das erste Staatsoberhaupt.

    Im Jahr 1832 wurde dann Prinz Otto von Bayern als Otto I. Griechenlands erster (neuzeitlicher) König. Allerdings umfasste dieser Staat nur den kleineren Teil des heutigen Staatsgebiets. Thessalien wurde 1881, Kreta 1908 erworben. Die meisten Inseln sowie der Norden Epirus und Nordosten Makedonien des heutigen Staates (mit Thessaloniki) kamen erst durch die beiden Balkankriege 1912-1913 an Griechenland, als das geschwächte Osmanische Reich sich dort nicht mehr gegenüber den mit Serbien und zeitweise Bulgarien verbündeten Griechen behaupten konnte.

    Im Ersten Weltkrieg blieb Griechenland zunächst neutral, trat dann aber nach der von den Alliierten erzwungenen Abdankung von König Konstantin I. 1917 in den Krieg gegen die Mittelmächte und deren Verbündete Bulgarien und Osmanisches Reich ein. Nach dem Krieg versuchte man mit Billigung der Siegermächte (Völkerbundsmandat) die türkische Niederlage zu nutzen, um außer dem von Bulgarien gewonnen Westthrakien auch Ostthrakien und das damals mehrheitlich von Griechen bewohnte Gebiet von Smyrna (heute İzmir) unter seine Kontrolle zu bringen. Ziel war die Umsetzung der Megali Idea (Großen Idee), welche vom damaligen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos mit dem Ausdruck „Griechenland der zwei Kontinente und fünf Meere“ als außenpolitisches Ziel konkretisiert wurde. Doch 1922 endete der Griechisch-Türkische Krieg mit einer verheerenden griechischen Niederlage in der kleinasiatischen Katastrophe. Im Vertrag von Lausanne 1923 wurde ein radikaler Bevölkerungsaustausch vereinbart: Alle noch in großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen (mit Ausnahme der Istanbuler Griechen und einiger Inselgriechen) wurden nach Griechenland vertrieben (etwa 1,5 Mio.), im Gegenzug mussten an die 500.000 meist türkische Muslime Griechenland verlassen, mit Ausnahme der Muslime in Thrakien. Die Flüchtlingsquote in Griechenland nach diesem Krieg betrug ca. 25 %, wesentlich mehr als etwa in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

    Im Zweiten Weltkrieg lehnte Griechenland unter dem Diktator General Metaxas ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation ab. (Der Tag der Ablehnung, der 28. Oktober 1940, der sogenannte „Nein-Tag“, wird heute als Nationalfeiertag begangen, da Metaxas ein Telegramm lediglich mit dem Wort Όχι, also Nein, an Italien gesendet haben soll.) Daraufhin wurde Griechenland von Italien angegriffen, konnte aber die italienischen Truppen schlagen und bis weit hinter die albanische Grenze zurückdrängen. Erst durch das militärische Eingreifen der deutschen Wehrmacht im April-Mai 1941 über Jugoslawien und Bulgarien wurde der griechische Widerstand gebrochen. Italien, Deutschland und Bulgarien errichteten ein hartes Besatzungsregime. Gegen die bald erstarkende Partisanenbewegung griffen die Besatzungsmächte mehrfach kriegsverbrecherisch auf brutale Weise durch: In verschiedenen Orten, unter anderem in Kalavrita und Distomo, wurde als „Vergeltung“ für Partisanenüberfälle die jeweilige Dorfbevölkerung von der Wehrmacht oder „Sondereinheiten“ ermordet. Die Frage nach einer Entschädigung von deutscher Seite für diese Aktionen ist bis heute immer wieder Gegenstand politischer Diskussion. Der bewaffnete Widerstand ging hauptsächlich von der kommunistisch beeinflussten Volksbefreiungsarmee ELAS aus. Gleichzeitig gab es aber auch rivalisierende royalistische Partisanen, die durch Großbritannien unterstützt wurden. Nach militärischer Intervention Großbritanniens am 5. Dezember 1944 wurde die ELAS entsprechend dem Abkommen von Varkiza vom 12. Februar 1945 entwaffnet und demobilisiert.

    Der Zweite Weltkrieg ging in Griechenland quasi direkt in den Griechischen Bürgerkrieg über, der sich bald als Stellvertreterkrieg der beiden politischen Pole entpuppte: Die griechischen Kommunisten, welche die Hauptlast des Partisanenkampfes gegen das Besatzungsregime der deutschen Wehrmacht getragen hatten, versuchten nun, nur halbherzig unterstützt von der Sowjetunion und anfangs auch Jugoslawien (siehe Landkarte mit Umfang jugoslawischer Ansprüche gegen Griechenland:1), die Herrschaft über das befreite Griechenland zu erlangen, stießen jedoch auf vornehmlich royalistische Gegenwehr, welche vor allem von Großbritannien und den USA großzügig unterstützt wurde. Im Gegensatz zu allen anderen osteuropäischen Staaten gelang den Kommunisten die Machtübernahme in Griechenland jedoch nicht: Im auf beiden Seiten mit äußerster Härte, auch gegenüber der Zivilbevölkerung, geführten Bürgerkrieg wurden die kommunistischen Verbände immer mehr nach Nordwesten zurückgedrängt. Das Ende der Unterstützung durch Jugoslawien besiegelte schließlich das Ende ihrer militärischen Macht.

    Grund für die spärliche Unterstützung durch die kommunistischen „Bruderstaaten“ war ein Geheimabkommen am Rande der Konferenz von Jalta 1945: Churchill und Stalin hatten dort ein Einflussverhältnis von „90 % West zu 10 % Ost“ für Griechenland vereinbart; dies wurde später von vielen griechischen Kommunisten als „sowjetischer Verrat“ empfunden, da man lediglich ein Bauernopfer Stalins gewesen sei. Seit dieser Zeit gibt es in Griechenland zwei kommunistische Parteien (griechisch „KKE“ für Κομμουνιστικό Κόμμα Ελλάδας, lat.: Kommunistiko Komma Elladas, dt.: Kommunistische Partei Griechenlands): die damals Desillusionierten bildeten die „Inlands-KKE“, die weiterhin linientreuen Stalinisten die „Auslands-KKE“.

    Im Sinne eines strikten Antikommunismus blieben noch bis in die 1960er Jahre viele bürgerliche Freiheiten eingeschränkt, was die NATO jedoch nicht davon abhielt, Griechenland 1952 aufzunehmen und so strategisch im Westen zu verankern.

    1967 ergriff in Reaktion auf Liberalisierungstendenzen ein Militärregime unter Georgios Papadopoulos die Macht. Zahlreiche Oppositionelle wurden eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ins Exil getrieben, darunter der Komponist Mikis Theodorakis (sog. Obristenputsch). Das Zypernabenteuer der Junta führte 1974 zum Zusammenbruch der Diktatur und zur Rückkehr zur Demokratie unter Konstantin Karamanlis.

    1981 wurde Griechenland Mitglied der EWG. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Modernisierung wurde durch die hohen EWG-Hilfsgelder (unter anderem für die Landwirtschaft) gefördert, doch der Abstand zu den entwickelteren EWG-Staaten blieb bestehen.

    Angesichts der Umwälzungen im ehemaligen Jugoslawien ab 1989 versuchte Griechenland eine eigenständige, proserbische außenpolitische Rolle zu spielen, oft in deutlicher Abgrenzung zu EWG/EU und NATO. Obwohl diese eigenwillige außenpolitische Linie in ihrer Entstehung auch durch wirtschaftliche Bindungen zur Bundesrepublik Jugoslawien (auch als Transitland auf der Hauptverkehrsachse zu Westeuropa) bedingt sein mag, war sie in ihrer weiteren Entwicklung durch zwei Hauptfaktoren geprägt: der durchaus realen Befürchtung gewalttätiger flächendeckender Grenzänderungen auf dem gesamten Balkan und der Verwendung des latent in der griechischen Linken präsenten Nationalismus als Massenmobilisierungsmittel durch die PASOK-Regierung unter Andreas Papandreou. Eine solche Bedienung des Nationalismus seitens der politischen Linken aus Gründen des eigenen politischen Überlebens stellt vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Scheiterns des 1981 von der PASOK verkündeten demokratischen Sozialismus und des politischen Umbruchs in Osteuropa auch eine für die westeuropäische Politik einmalige Parallele zur Entwicklung der Linken in Jugoslawien dar. Die verwendete nationalistische Rhetorik entwickelte insbesondere durch den Namensstreit mit der Republik Mazedonien eine sehr starke Eigendynamik, wurde von fast allen politischen Kräften sowie fast vom gesamten Spektrum der Presse übernommen, prägte Griechenlands proserbische Haltung im Bosnien- und Kosovokonflikt und ermöglichte u. a. auch die aktive Einmischung der Orthodoxen Kirche in das politische Leben. Die Schädigung griechischer wirtschaftlicher Interessen durch das ausgerufene Embargo gegen die Republik Mazedonien, deren diplomatische Nichtanerkennung und die Schließung der auf der Verkehrsachse nach Westeuropa liegenden serbisch-kroatischen Grenze dürften jedoch zu späterer Zeit einen mildernden Einfluss genommen haben. Erst in jüngster Zeit findet auch eine öffentliche Abkehr der politischen Parteien vom serbischen Nationalismus statt. Eine Ausnahme stellt neben der nationalistischen Rechten die Kommunistische Partei (KKE) dar, die zum Tod von Slobodan Milosevic (2006) ihre Sympathie für dessen Person zum Ausdruck brachte und erklärte, die EU sei der alleinige Schuldige am Zusammenbruch Jugoslawiens. Dies stellt ein weiteres griechisches politisches Kuriosum dar.

    In jüngster Zeit wurden unter der Regierung Simitis auch Schritte zur Entkrampfung des griechisch-türkischen Verhältnisses, aber auch hinsichtlich der Beziehungen zu den Nachbarstaaten auf dem Balkan unternommen, die wirtschaftlich zunehmend interessant werden für den griechischen Außenhandel und für Auslandsinvestitionen.

    Bevölkerung

    Neben der griechischsprachigen Mehrheitsbevölkerung existieren einige ethnische und sprachliche Minderheiten sowie Zuwanderergruppen. Da Griechenland solche Bevölkerungsgruppen statistisch nicht erfasst, beruhen alle Angaben zur Anzahl ihrer Mitglieder auf Schätzungen und können je nach politischer Absicht stark variieren.

    Religion

    Nominell gehören ca. 98 % der Bevölkerung der Griechisch-Orthodoxen Kirche an, auf dem größten Teil des Festlands dem Autokephalen orthodoxen Erzbistum von Griechenland mit Sitz in Athen, auf dem Dodekanes und den meisten Klöstern der autonomen Mönchenrepublik Athos am Ostzipfel der Halbinsel von Chalkidiki bei Thessaloniki dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel mit Sitz in Istanbul. Ähnlich wie in Irland und Polen spielte religiöse Zugehörigkeit eine erhebliche Rolle als Identifikationsmerkmal bei der Bildung der griechischen Nation, nachdrückliche Bekennung zu religiösen Riten ist daher weit verbreitet unter der orthodoxen Bevölkerung.

    Die Orthodoxe Kirche übt auch wesentlichen Einfluss auf das Bildungswesen aus, wobei die besondere Stellung der griechisch-orthodoxen Konfession als „vorherrschender Religion“ in der griechischen Verfassung festgelegt wird. Obwohl ihr in der Verfassung nicht ausdrücklich der Status einer Staatskirche zuerkannt wird, wird Griechenland aufgrund der engen institutionellen Verpflechtung von Staat und Orthodoxer Kirche im konstitutionellen Recht, ebenso wie z. B. Großbritannien und Dänemark, der Kategorie von Staaten mit einer Staatskirche zugeordnet. So untersteht die Orthodoxe Kirche auch teilweise dem Staat, zum Beispiel müssen alle Bischöfe vom Parlament bestätigt bzw. neu gewählte Regierungen von orthodoxen Geistlichen im Parlament vereidigt werden.

    Anregungen, eine tiefer gehende Trennung von Staat und Kirche einzuführen, sind bislang auf erbitterten Widerstand seitens der sich zunehmend politisierenden Orthodoxen Kirche gestoßen. Daher scheint unter der aktuellen konservativen Regierung unter Kostas Karamanlis eher der Kompromiss einer „Modernisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche“ angestrebt zu werden.

    Neben der griechisch-orthodoxen Bevölkerung gibt es unter den Bürgern ca. 180.000 Muslime (vor allem Pomaken und Bürger türkischer Abstammung), ca. 121.000 katholische Christen des griechischen und des lateinischen Ritus, *[25] dann etwa 50.000 Zeugen Jehovas, ca. 30.000 protestantische (meist evangelikale) Christen verschiedener Richtungen, und ca. 5.000 Juden.

    Die zahlreichen albanischen Einwanderer in Griechenland sind meist nominell Muslime, Katholiken oder Orthodoxe, aber die meisten praktizieren ihren Glauben nicht.

    Siehe auch: Katholische Kirche in Griechenland, Griechische Mythologie, Liste der Erzbischöfe von Athen

    Ethnische Minderheiten

    Als ethnische Minderheiten können folgende Bevölkerungsgruppen bezeichnet werden:

    Pomaken, Roma und Türken

    Die hauptsächlich im Verwaltungsbezirk Thrakien ansässigen 100.000-140.000 Pomaken, muslimischen Roma und Türken werden auf der Grundlage des Lausanner Friedensvertrags von 1923 zusammen als muslimische Minderheit anerkannt und genießen einige Sonderrechte, wie Schulunterricht in türkischer Sprache, Verwendung von Schulbüchern aus der Türkei (gem. bilateraler Abkommen), Koranschulen, Autonomie in Angelegenheiten des Familienrechts etc. In den letzten Jahrzehnten fand zunehmend eine Assimilation der ca. 30.000 das als Pomakisch bekannte Rhodope-Dialekt des Bulgarischen sprechenden muslimischen Pomaken an die Gruppe der Türken statt. Diese grenzen sich scharf von der sehr heterogenen Gruppe der romani- und türkischsprachigen muslimischen Roma ab, obwohl letztere ebenfalls dazu neigen, sich als Türken zu bezeichnen.

    Nach einer Reihe amtlicher und halbamtlicher Repressalien gegen die muslimische Minderheit während der 80er Jahre bildete diese Anfang der 90er Jahre, auch mit aktiver Unterstützung aus der Türkei, nationalistische Parteiformationen. Diese waren zeitweise durch 2 Abgeordnete im Parlament vertreten, was jedoch durch die Einführung einer 3%-Hürde unterbunden wurde. Aktuell stammt 1 Abgeordneter der konservativen Volkspartei Nea Dimokratia aus der muslimischen Minderheit.

    Konfliktpunkte mit dem griechischen Staat bestehen in der aktuell untersagten Benennung von Vereinen unter Verwendung des Adjektivs „türkisch“ und dem Anliegen, die führenden Geistlichen (Muftis), die z.Zt. als Beamte vom Staat ernannt werden, durch Wahlen zu bestimmen.

    Neben den muslimischen Roma sind in ganz Griechenland auch zahlreiche christliche Roma ansässig (bezeichnet als Athinganoi oder Tsinganoi), die zu Teilen von der Mehrheitsbevölkerung assimiliert sind, zu Teilen jedoch auch unter Bedingungen extremer sozialer Abgrenzung leben, die i.d.R. mit dem Grad Ihrer Erkennbarkeit als Roma einhergeht.

    Sprachliche Minderheiten

    Als sprachliche Minderheiten können Sprecher folgender Sprachen bzw. Dialekte bezeichnet werden, die eine separate ethnische Identität ablehnen:

    Aromunisch, gesprochen von der Gruppe der Aromunen oder auch Vlachen hauptsächlich im Gebiet des Verwaltungsbezirks Thessalien in Zentralgriechenland. Ihre Anzahl wurde auf bis zu ca. 100.000 aktive und 300.000 passive Sprecher geschätzt, wobei diese Angaben eindeutig zu hoch gegriffen sein dürften.

    Arvanitisch, einer Mundart des toskischen Albanisch, hauptsächlich gesprochen im Gebiet des Verwaltungsbezirks Epirus in Nordwestgriechenland sowie von vereinzelten Bevölkerungsgruppen im Rest des Landes. Während der Pflege vlachischer und arvanitischer Traditionen und Folklore weiterhin hohe Aufmerksamkeit geschenkt wird, nimmt die Anzahl der aktiven Sprecher der entsprechenden Dialekte generationsbedingt ständig ab.

    Mazedonisch, in seinem als Slawomakedonisch, Slawisch, Entopia („lokale Mundart“) und vor dem Namensstreit Mazedonien auch als Makedonitisch bezeichneten Dialekt, gesprochen im Gebiet der Region Makedonien in Nordgriechenland, hauptsächlich in und um die Präfektur von Florina. Im Gegensatz zu den sich als ethnische Mazedonier empfindenden Sprechern des selben, ihrerseits auch als Ägäis-Mazedonisch bezeichneten Dialekts (s. weiter oben), lehnt diese Gruppe die Verwendung des Begriffs „mazedonisch“ im ethnischen Sinn ab, wobei sich die gesamte Bevölkerung der Verwaltungsregion Makedonien, unabhängig davon, ob sie den lokalen slawischen Dialekt spricht, als Makedonen im Sinne einer regionalen, nicht ethnischen Identität bezeichnet.

    Russisch, gesprochen von Rückkehrern aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR, deren Hintergrund in mancher Hinsicht mit dem der in Deutschland als Russlanddeutsche bezeichneten Bevölkerungsgruppe vergleichbar ist.

    Zuwanderergruppen

    Die größten in Griechenland ansässigen Zuwanderergruppen sind laut Daten der Volkszählung von 2001:

    • Albaner (ca. 440.000)
    • Bulgaren (ca. 35.000)
    • Georgier (ca. 23.000)
    • Rumänen (ca. 22.000)
    • US-Amerikaner (ca. 18.000)
    • Russen (ca. 18.000)
    • Zyprer (ca. 17.000)
    • Ukrainer (ca. 14.000)
    • Briten (ca. 13.000)
    • Polen (ca. 13.000)
    • Deutsche (ca. 12.000) [1]

    ↑ Die Anzahl der in Griechenland lebenden Deutschen beträgt laut Volkszählung 12.000, während sie vom deutschen Auswärtigen Amt mit 45.000 angegeben wird. [1]

    Gesundheitswesen

    Im griechischen Gesundheitssystem genießen, ähnlich wie in Großbritannien, alle griechischen und ausländischen Bürger, die in Griechenland tätig sind, einen staatlichen Versicherungsschutz. Der Arzt kann wählen zwischen dem Dienst im öffentlichen Bereich oder einer Privatpraxis; beide Varianten zusammen sind nicht möglich. Die Versorgung kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:

    Die primäre Versorgung der staatlichen Versicherung, wobei hier ungleiche Verhältnisse bei den ärztlichen Dienstleistungen in Städten, städtischen Randgebieten und ländlichen Bezirken bestehen. In den städtischen Zentren ist die primäre staatliche ärztliche Versorgung deutlich besser als auf dem Land, weil es gut organisierte Ärztehäuser gibt, die von den Versicherten aller Bereiche zwecks ihrer Behandlung aufgesucht werden. Die sekundäre private Versorgung, wie man sie gewöhnlich in Privatpraxen sowie den Hauptstädten der Regierungsbezirke und in den Städten der größeren Inseln findet. Die von zahlreichen Touristen in Anspruch genommene ärztliche Versorgung der Inseln wird hauptsächlich von einzelnen, frei praktizierenden Ärzten, von privaten Gesundheitszentren mit meist sehr guter Facharztausstattung, sowie von Landärzten wahrgenommen.

    Die staatliche Versorgung ist nicht ganz auf mitteleuropäischem Stand (v.a. spezielle OP-Verfahren betreffend), während die Privatversorgung mitteleuropäischen Standard hat. Teilweise ist sogar in Notfällen kein Vorzeigen des persönlichen Krankenheftes notwendig, wenn der Patient nicht stationär behandelt wird. Dies gilt für alle Personen, die sich in Griechenland aufhalten.

    Die kleineren Gemeinden und Dörfer, vor allem auf den Inseln und im Landesinneren, haben oftmals überhaupt keine organisierten Feuerwehren. Hier ist die Bevölkerung bei Bränden, Unfällen und anderen Notfällen auf überörtliche Hilfe angewiesen. Vor allem in den ländlichen Gebieten kommt es im Sommer immer wieder zu schweren Waldbränden und Buschfeuern. Dieser Naturgewalt ist die betroffene Bevölkerung weitgehend schutzlos ausgeliefert, und auch die überörtliche Hilfe ist oft nur der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. Auch bei alltäglichen Einsätzen wie Verkehrsunfällen und Wohnhausbränden ist oft nicht mehr viel zu retten, wenn die überörtliche Hilfe endlich eintrifft. Die ESEPA ist eine staatlich anerkannt Hilfsorganisation, die in diesen Gebieten Wachen gründet um dort der Bevölkerung aktiv zu helfen.

    Verkehr

    Schienenverkehr

    Das griechische Eisenbahnnetz ist in großen Abschnitten eingleisig und in den vergangenen Jahrzehnten stark vernachlässigt worden. In den 90er Jahren wurde mit Modernisierungsarbeiten begonnen, wodurch u.a. die Hauptachse Athen-Thessaloniki erheblich verbessert, die Strecke von Thessaloniki zur mazedonischen Grenze elektrifiziert und die 2004 eröffnete Athener S-Bahn bis Korinth ausgebaut wurde, was zu einem beträchtlichen Anstieg der Beförderungszahlen führte. Während auf der Strecke Athen-Thessaloniki die Bahn mittlerweile das schnellste Landverkehrsmittel ist, befindet sich die metrische Peloponnesstrecke weiterhin auf dem technischen Stand einer Museumsbahn.

    Internationale Direktverbidungen bestehen zwischen Thessaloniki und folgenden Städten: Belgrad, Budapest, Bukarest, Istanbul, Ljubljana, Skopje, Sofia, Svilengrad und Zagreb. Im Landesinneren sind viele Landesteile nicht vom Eisenbahnnetz erschlossen. Z.Zt. sind folgende Inlandstrecken in Betrieb:

    • Piräus-Thessaloniki (mit den Abzweigen Oinoi-Chalkida, Leianokladi-Stylida, Palaiofarsalos-Kalampaka und Larissa-Volos)
    • Korinth-Patras-Kalamata (mit den Abzweigen Diakofto-Kalavryta (Zahnradbahn), Alfeios-Olympia und Kalonero-Kyparissia)
    • Thessaloniki-Amyntaio
    • Thessaloniki-Eidomeni-mazedonische Grenze
    • Thessaloniki-Ormenio-bulgarische Grenze (mit den Abzweigen Strymonas-Promachonas-bulgarische Grenze und Pythio-türkische Grenze)
    • Flughafen-Athen-Korinth (Athener S-Bahn)
    • Athener U-Bahn (3 Linien)
    • Athener Straßenbahn (2 Linien)

    Siehe auch Organismos Sidirodromon Ellados (griechische Eisenbahnen - OSE)

    Sport

    Feiertage

    Datum Bezeichnung Griechischer Name Anmerkung
    1. Januar Neujahrstag Protochroniá  
    6. Januar Drei Könige Theofánia / Fóta  
    Beweglicher Feiertag Rosenmontag Kathari Deftéra (Sauberer Montag) entspricht dem kath. Aschermittwoch, Beginn des Fastens
    25. März Nationalfeiertag Evangelismoú (Mariä Verk.) Unabhaengigkeitstag (1821)
    Beweglicher Feiertag Karfreitag Megáli Paraskeví (Großer Freitag)  
    Beweglicher Feiertag Osterdatum Ostersonntag Páscha  
    Beweglicher Feiertag Ostermontag Deftéra tou Páscha  
    1. Mai Tag der Arbeit Protomaiá (Erster Mai)  
    15. August Mariä Himmelfahrt Kímisi tis Thetókou  
    28. Oktober Nationalfeiertag Epétios tou Ochi (Tag des "Nein") Nationalfeiertag (1940)
    25. Dezember 1. Weihnachtstag Christoúgena (Christi Geburt)  
    26. Dezember 2. Weihnachtstag Synaxis Theotokou  

    Adel

    Laut Artikel 4 Absatz 7 der griechischen Verfassung werden „griechischen Staatsbürgern (...) Adelstitel oder Rangbezeichnungen weder verliehen noch anerkannt“.

    Literatur

    • Bötig, Klaus: Griechenland: Festland und Peloponnes, DuMont : Köln 1996, 396 S., ISBN 3-7701-3456-7
    • Müller, Michael (Hrsg.): Griechenland. Reisehandbuch, Michael Müller Verlag : Erlangen, 8. Aufl. 2002, 768 S., ISBN 3-9232-7860-8
    • Josing, Wolfgang: Griechenland - Festland, Nelles Verlag : München 1994, Ausgabe 2004/2005, 256 S. ISBN 388618-342-4
    • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0

    Weblinks

    Quellen

    ↑ Die Anzahl der in Griechenland lebenden Deutschen beträgt laut Volkszählung 12.000, während sie vom deutschen Auswärtigen Amt mit 45.000 angegeben wird. [2]


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