Euböa

Verwaltungsbereich: Zentral Griechenland
Präfekturen : Euböa, Evrytania , Fokis , Fthiotis , Voiotia

Euböa Google Map

Euböa (neugr. Εύβοια, Evia, altgr. Εúβοια, Eúboia, ital. Negroponte) ist mit einer Fläche von 3657 km² und einer Bevölkerung von (1981) ca. 186.000 Einwohnern die nach Kreta zweitgrößte griechische Insel. Die Hauptstadt ist Chalkis, daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Kleinstädte: Karystos, Kymi, Aliveri, Aidipsos und Limni. Mit dem Festland, von dem die Insel an einer Stelle nur 37 m entfernt ist, wird sie über zwei Brücken verbunden. Ihre Einwohner wurden in der Antike Abanten genannt.

Euböa ist eine langgestreckte Insel, etwa 175 km lang und 6 bis 45 km breit. Über ihre gesamte Länge wird die Insel von einem Gebirgszug durchzogen, der sich im Osten an Thessalien anschließt und sich nach Süden über die Inseln Andros, Tenos und Mykonos fortsetzt.

Kymi Euböa

Kymi , Traditionelle Kleidung (Quelle)

Geographie

Es wird angenommen, dass Euböa ursprünglich Teil des griechischen Festlandes gewesen ist und von diesem durch ein Erdbeben getrennt wurde. Da die Insel in der Nähe einer Verwerfungslinie liegt, und außerdem sowohl bei Thukydides und Strabon von Erschütterungen des Nordteils der Insel berichtet wird, ist ein solches Szenario durchaus vorstellbar. Die nördlichen Ausläufer der Insel werden von der Küste Thessaliens durch eine Meerenge getrennt, die an ihrer engsten Stelle nur 2,4 km breit ist. Die Meerenge zwischen Euböa und dem griechischen Festland wird bei Chalkis, wo sie am engsten ist, Euripus genannt. Die ungewöhnlich stark ausgeprägten Gezeitenwechsel an dieser Stelle erregen bereits seit der Antike ein großes Interesse. Dabei wechselt die Strömung häufig und sehr plötzlich ihre Richtung bei gleichbleibender Stärke. Die erste Brücke wurde an dieser 410 v.Chr., im 21. Jahr des Peloponnesischen Krieges errichtet. Im Mittelalter wurde der Name Euripus zu Evripo und Egripo verschliffen und in dieser Form später auf die gesamte Insel übetragen. Als die Venetianer das Gebiet besetzten, änderten sie in Anlehnung an die Brücke den Namen in Negroponte.

Wie die meisten griechischen Inseln war Euböa früher unter anderen Namen bekannt, beispielsweise als Macris and Doliche, die sich auf die Form der Insel beziehen, oder als Ellopia und Abantis (Άβαντες) nach den sie bewohnenden Stämmen.

Die größten Berge der Insel sind Dirphys (1.745 m), Pyxaria (1.341 m) im Nordosten und Ochi (1.394 m).

Geschichte

Euböa Tetradrachme, Kuh kratzt sich am Kopf, auf den Rücken eine Schwalbe, Tintenfisch.

Der größte Teil der Geschichte Euböas ist die Geschichte der beiden größten Städte, Chalkis und Eretria. Beide sind von Attika gegründete ionische Siedlungen. Ihre geschichtliche Bedeutung zeigt sich in der großen Zahl ihrer Kolonien in Magna Graecia und Sizilien, wie z.B. Cumae, Rhegium und Naxos. Dadurch eröffneten diese Städte den Griechen neue Handelsrouten und verbreiterten das Einflussgebiet der westlichen Zivilisation.

Euböa war ein bedeutendes Handelszentrum, wie z.B. daran ersichtlich ist, dass die euböischen Gewichts- und Maßeinheiten im gesamten ionischen Gebiet und bis in die Zeit Solons auch in Athen gebräuchlich waren. Chalkis und Eretria waren rivalisierende Städte. Eine der frühestens überlieferten Seeschlachten Griechenlands fand zwischen diesen beiden Städten statt und viele andere griechische Stadtstaaten sollen sich daran beteiligt haben.

490 v.Chr. wurde Eretria dem Erdboden gleichgemacht und die Bewohner der Stadt wurden ins Perserreich verschleppt. Nach der Schlacht bei Marathon wurde Eretria ein wenig entfernt von seiner ursprünglichen Lage wieder aufgebaut, aber obgleich sie ihren Rang als zweitbedeutendste Stadt der Insel behaupten konnte, fand sie nie wieder zu alter Stärke und Größe zurück. Seit dieser Zeit hatte Chalkis unangefochten die Vorrangstellung inne. Allerdings litt auch diese Stadt unter der wachsenden Macht Atherns. Im Jahr 506 v.Chr. wurden Chalkis von den Athenern vollständig besiegt, die daraufhin 4000 attische Siedler auf chalkischem Gebiet ansiedelten und die gesamte Insel scheinbar zu einem abhängigen Gebiet machten.

446 v.Chr. versuchte Euböa, sich von der Unterjochung durch Athen zu befreien, wurde aber von Perikles geschlagen. Im Norden der Insel wurden die Bewohner der Stadt Histiaea vertrieben, um weiteren attischen Siedlern Platz zu machen, da Athen sich der Bedeutung der Insel bewusst war. Euböa versorgte die Athener mit Getreide und Vieh, sicherte den Handel und war ein Schutz gegen Piraten. Außerdem war Euböa aufgrund der Nähe zum attischen Festland von großer strategischer Bedeutung und hätte in fremden Händen zu einer echten Bedrohung für Athen werden können.

Aber 410 v.Chr. gelang es Euböa, wieder unabhängig zu werden. Danach ging die Insel wechselnde Bündnisse mit den führenden griechischen Stadtstaaten ein, bis sie nach der Schlacht von Chaironeia an Philip II. von Makedonien fiel. Euböa blieb unter makedonischer Herrschaft bis die Insel schließlich Teil des römischen Reiches wurde.

In der jüngeren Geschichte gewann Euböa erst im Vierten Kreuzzug wieder an Bedeutung. Als das Byzantinische Reich infolge der Errichtung des Lateinischen Kaiserreiches neu aufgeteilt wurde, übernahm die Venetianische Republik de facto die Herrschaft über Insel, da sich die drei Lehen, in die Euböa aufgeteilt wurde, sich unter deren Schutz stellten. Im Jahre 1470 gelang es dem osmanischen Sultan Mehmed II., die schwer befestigte Stadt Histiaea nach schweren Kämpfen zu erobern und die Insel den Venetianern zu entreißen. Nach Ende des Griechischen Unabhängigkeitskrieges 1830 wurde Euböa Teil des neu errichteten griechischen Staates.

Waldbrände im August 2007 ereigneten sich in Aliveri, Süd Karytia. Im allgemeinen in den Munizipalitäten Styraion, Tamynthaion, Amaryntheon und Konistron. Die Dörfer Gavala ,Vrysi, Kremasta, Agios Loukas und Agios Ioannis wurden evakuiert.

Bevölkerung

Jahr Einwohner Veränderung Bevölkerungsdichte

1991 209 132 5 236 / 2,57% 53,51/km²
2001 217 218 8 086 / 3,87% 55,59/km²

Wirtschaft

In der Gegend von Mantoudi und Limni wird Magnesit abgebaut, in Aliveri Lignit sowie Eisen und Nickel um Diprhys. Etwa drei Kilometer nördlich von Eretria wird Asbest und Marmor abgebaut, darunter auch Marmera Caristoy in Karistos.

Darüber hinaus haben Walnüsse noch eine wirtschaftliche Bedeutung.

Lefkandi

Kloster der Euböa (Evia) Präfektur (132)

(Anzahl der Mönche im Jahr 2001)

Kloster Agiou Georgiou (8)
Kloster Agiou Nikolaou (20)
Kloster Agiou Charalambous Lefkon (6)
Kloster Agiou Nikolaou Galataki (17)
Kloster Osiou David Gerontos (37)
Kloster Sotiros (23)
Kloster Mantzari (6)
Kloster Agiou Georgiou Arma (7)
Kloster Agiou Ioanni Kalyviti (2)
Kloster Makrymallis (4)
Kloster Panagias Gorgoepikoou (2)

Personen

In Euböa starb dere griechische Philosoph und Naturwissenschaftler Aristoteles

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