|
Verwaltungsbereich: Nördliche Ägäis
Chios (griechisch Χίος) ist eine griechische Insel. Sie besitzt eine Fläche von 842 km² und hat 50.000 Einwohner (2000). Lage Chios liegt vor der türkischen Küste und gehört zu den ägäischen Inseln und hierbei wiederum zu den südlichen Sporaden. Die Küstenlänge beträgt 213 km. Chios ist damit die fünftgrößte Insel Griechenlands. Orte auf der Insel Chios-Stadt oder griechisch Chios-Chora (Χώρα) nennt sich der Hauptort der Insel. Chios-Stadt hat etwa 27.000 Einwohner (2000). Weitere Orte sind Vrontádos (Βροντάδος), Kardámyla (Καρδάμυλα), Lagáda (Λαγκάδα), Volissós (Βολισσός), Thymianá (Θυμιανά), Nénita (Νένητα) sowie die Mastixdörfer ("Mastichochoria") Mestá (Μεστά), Pyrgí (Πυργί) und Olýmpi (Ολύμποι). Wichtige Fremdenverkehrsorte mit entsprechender Infrastruktur sind Karfás (Καρφάς), Agia Ermióni (Άγια Ερμιόνη), Kómi (Κώμη) und Emporió (Εμπορειό). Zur Verwaltungseinheit Chios zählen auch die kleine nordöstlich gelegene Inselgruppe Inoússes (Οινούσσες)und die nordwestlich liegenden Inseln Psará (Ψαρά) und Antípsara (Αντίψαρα)(18 sm). Geografie Chios ist recht gebirgig. Der höchste Berg der Insel ist der Pelineo. Er liegt im Norden und besitzt eine Höhe von 1.297 m. Geschichte Die Insel Chios ist seit fünf Jahrtausenden bewohnt. Archäologische Funde in den Höhlen von "Agios Gala" wurden auf 3000 v. Chr. datiert. Nahe der Stadt Emborio gab es Funde aus der Zeit 2.600-2.000 v.Chr. Der erste überlieferte König von Chios wurde Amphialos oder Amphiklos genannt. Er wurde von einem Oracle nach Chios geschickt. Später besiedelten die Ionier aus Kleinasien die Insel. Um 700 v. Chr. wurde Chios Seemacht und Zentrum der Kultur und des Handels. Dies war eine Blütezeit für die Insel deren Bewohner zu den reichsten im ägäischen Meer gehörten. Der Wohlstand der Insel fand ein abruptes Ende durch die Ausdehnung des persischen Reiches, das Chios um 512 v. Chr eroberte. Nachdem die Perser in den Schlachten von Salamis und Platäa besiegt wurden, vertrieb man auch den persischen Stadthalter von Chios. Die Insel erlebte in der Zeit des Attischen Seebundes eine zweite Blüte. Diese Periode endete mit dem Peloponnesischen Krieg, wo es sich von Athen löste und Sparta anschloss. Hiernach folgte eine Zeit der Instabilität. Chios ist noch verschiedene Bünde mit den Athenern, Alexander dem Großen und den Römern eingegangen. In dieser Periode hat sich das Machtzentrum vom ägäischen Meer zum Festland verschoben. Die frühen Jahren des ersten Jahrtausend waren durch viele Erdbeben gezeichnet.Chios war von 130429 und von 1346-1566 eine Kolonie der Genueser. Chios war in der frühen Neuzeit eine wohlhabende und bevölkerungreiche Insel, die vor allem von Mastix-Anbau lebte. Obwohl sich die Einwohner dem Osmanischen Reich gegenüber loyal zeigten, wurde während des Unabhängigkeitskriegs Griechenlands (1821-1829) der größte Teil der Einwohner von den Osmanen ermordet. Von 120.000 Einwohnern gelang nur 15.000 die Flucht, die Übrigen wurden bis auf die Mastix-Bauern umgebracht oder versklavt. Als der griechische Freiheitskämpfer Konstantinos Kanaris wenig später das türkische Admiralsschiff in Brand steckte, wurden auch die Mastix-Bauern getötet. Diese "Türkengräuel" empörten damals ganz Europa. Berühmt wurde das Gemälde "Das Massaker von Chios" von Eugene Delacroix. Im Jahre 1881 zerstörte ein Erdbeben, was übrig geblieben war. Erst in den Jahren 1911 bis 1913 wurde die Insel von Griechen neu besiedelt. Landwirtschaft Neben Olivenöl und Wein ist Chios vor allem durch die Mastix-Produktion speziell im südlichen Bezirk Mastichochoria bekannt. Hier und besonders in der Umgebung der Mastixdörfer Pyrgi, Mestá und Olympia, wachsen jene immergrünen Mastixbäume, die das wertvolle Naturharz absondern. Die Ernte ist von August bis Ende Oktober. Das Harz, das durch Einritzen der Mastixbäume gewonnen wird, wird von den Frauen der Insel noch mit Pinzetten von Fliegen und Rindenteilen gereinigt und unter anderem auch zur Herstellung von Ouzo, Kaugummi und Süßigkeiten verwendet. Legende In dem Dorf Pitios soll der Dichter Homer geboren sein. AAllerdings beanspruchen noch zahlreiche weitere Orte in Griechenland diesen Vorzug. Tasächlich von Chios stammen die vorsokratischen Philosophen Ion von Chios und Metrodoros. Mythologie Literatur
Nea Moni, 11-tes Jahrhundert. Gebaut wegen einer Prophezeiung. Zwei Mönchen sollen Konstantin den Gladiator gesagt haben er werde Kaiser von Byzanz. Konstantinos IX Monomachos wurde 1042 tatsächlich Kaiser (eigentlich Basileus) und drei Jahre später liess er Nea Moni bauen. Kloster der Chios Präfektur (70) (Anzahl der Mönche im Jahr 2001) Kloster Agiou Konstantinou Fragkovouniou (23) Personen Ariston von Chios, griechischer Philosoph Vassilis 'Vass' Vassiliades (1920-1945) (englisch) griechischer Royal Air Force Pilot aus Chios
Weblinks
Von "http://de.wikipedia.org/"
|
|