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Endstation Sehnsucht (im Original A Streetcar Named Desire) ist ein Drama von Tennessee Williams. In diesem stark von den Lehren Sigmund Freuds beeinflußten Stück geht es um die Auseinandersetzung zwischen einem derben, Rohfleisch verzehrenden Kraftprotz und der eingebildeten Blanche, einer heimlichen Trinkerin. Der gleichnamige Spielfilm von Elia Kazan machte Marlon Brando weltberühmt und das von ihm getragene Hemd zum Verkaufsschlager. Für Endstation Sehnsucht, 1947 in New York uraufgeführt, erhielt Tennessee Williams den Pulitzer-Preis. Das Stück, von Elia Kazan, der auch die Uraufführung am Broadway inszeniert hatte, mit Marlon Brando verfilmt, hatte am 19. September 1951 Premiere als Spielfilm. Es erzählt vom Zusammenbruch eines Systems anhand der Geschichte der Blanche Dubois, einer Lehrerin aus den Südstaaten. Blanche erlebt die Auflösung ihrer Familie und die Versteigerung des einstmals stolzen Familienbesitzes Belle Rêve (Schöner Traum). Verzweifelt besucht sie ihre Schwester Stella, die in New Orleans lebt. Stella, verheiratet mit dem Arbeiter Stanley Kowalski, der als polnischer Einwanderer von Blanche unverhohlen verachtet wird, ist ihrem Ehemann sexuell verfallen. Blanches kultiviertes, aber leicht affektiertes Verhalten und die Betonung ihrer vornehmen Herkunft wirken wie ein rotes Tuch auf Kowalski. Es entstehen in den beengten Wohnverhältnissen schnell Spannungen. Schließlich kommt es vor allem wegen Blanches Missverhältnis zwischen tatsächlicher und erträumter Realität zur Katastrophe. Zu dem Titel ist übrigens zu bemerken, dass der Autor bis fast zur Fertigstellung des Stücks nicht recht wusste, wie er es nennen sollte. Er erinnerte sich dann jedoch der desire line, einer (in den frühen fünfziger Jahren aufgegebenen) Straßenbahnlinie in New Orleans, deren eine Endstation sich eben desire (engl. für Verlangen, Sehnsucht) nannte. Das gefiel ihm so gut, dass das Stück nach der Straßenbahnlinie benannt wurde. Charaktere
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Blanche DuBois ist Stellas ältere Schwester und High School-Lehrerin in Englisch in Laurel (Mississippi) bis sie dazu gezwungen wird, ihren Job aufzugeben (sie hatte eine Affäre mit einem Schüler). Sie ist eine gesprächige, aber fragile Dame um die 30. Nachdem sie Belle Rêve, das Zuhause der Familie DuBois, verliert, geht sie nach New Orleans zu den Kowalskis und offenbart, dass sie unvermögend ist. Sie verspürt starke, sexuelle Dränge und hatte bisher viele Geliebte, zeigt aber, dass sie keine Erniedrigungen kennt. Sie geht der Realität aus dem Weg und lebt in einer von ihrer Einbildungskraft geprägten Welt. Zusammen mit ihrem Unglück schrumpft ihre innere Stabilität. Stanley durchschaut Blanche und vedirbt ihr die Beziehung zu ihrem Freund Mitch. Sie ist vollkommen zerstört, als Stanley sie vergewaltigt und sie einige Wochen daraufhin in eine psychatrische Heilanstalt einweisen lässt. Stella Kowalski ist Blanches jüngere, etwa 24-jährige Schwester. Ihre sanfte Art grenzt sie von ihrem vulgären Umfeld ab. Sie hat den selben, aristokratischen Hintergrund, wie Blanche, doch als das Schiff zu sinken begann, tauschte sie Belle Reve gegen New Orleans ein. Dort heiratet sie Stanley, mit dem sie eine robuste, sexuelle Beziehung führt. Ihre Vereinugung mit Stanley ist spirituell wie auch animalisch; auffrischend und gewaltsam. Nachdem Blanche bei ihnen ankommt, steht Stella zwischen zwei Fronten: Blanche und Stanley. Sie kann Blanches Anschuldigungen nicht glauben, Stanley würde sie nicht mögen oder hätte sie sogar vergewaltigt. Stellas Realitätszweifel zum Schluss des Stücks beweisen, dass sie mehr mit ihrer Schwester gemeinsam hat, als sie denkt. Stanley Kowalski ist Stellas Ehemann. Er gibt sich seinen Freunden gegenüber loyal, hat eine leidenschaftliche Ehe zu seiner Frau und er ist herzlos kalt gegenüber Blanche. Seine polnische Herkunft repräsentiert das neue, heterogene Amerika. Er sieht sich selbst als einen "Gleichmacher" aller sozialen Schichten. Stanley, in etwa 30 Jahre alt, war am zweiten Weltkrieg beteiligt und arbeitet nun in einem Autoteileverkaufsladen. Seine Stärke ist Praktik und er zeigt keine Geduld gegenüber Blanches Verformungen der Wirklichkeit. Am Ende des Stücks ist er der in der Evolution Zurückgebliebene: er schlägt seine Frau und vergewaltigt Blanche. Er zeigt keine Reue. Deshalb wird Blanche eine gesellschaftliche Außenseiterin und Stanley ein stolzer Familienvater. Als Stärkere gewinnt er in dieser Gesellschaft. Harold Mitchell ("Mitch") ist Stanleys Armeefreund, Mitarbeiter und Pokerfreund, der um Blanche wirbt, bis er erfährt, dass sie gelogen hat, als sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählt. Mitch ist ungefähr 30 Jahre alt. Er ist schwerfällig, verschwitzt und hat Hobbys wie Bodybuilding, aber er ist sensibler und vornehmer als Stanley und all seine anderen Freunde. Er lebt zusammen mit seiner Mutter, die im Sterben liegt. Blanche und Mitch sind eine ungewöhnliche Konstellation: Mitch ist nicht der ritterliche Held, der in Blanches Träumen kommt, um sie zu retten. Als Blanche vom Doktor abgeholt wird, sind Stella und Mitch die Einzigen, die über diese Tragödie verzweifeln. Eunice ist Stellas Freundin und wohnt eine Etage über ihr. Eunice und ihr Ehemann, Steve, repräsentieren das unterklassige, sexuelle Leben, das Stella sich selbst ausgesucht hat. So wie Stella akzeptiert auch Eunice die Zuneigung ihres Mannes, abgesehen von den körperlichen Missbräuchen, die er an ihr zu verüben sucht. Am Ende des Stücks verbietet Eunice Stella ihre Entscheidung zu hinterfragen und fügt hinzu, dass sie keine andere Wahl hat, als Stanley zu glauben.
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