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Manuell II. Palaiologos Manuel II. Palaiologos, (gr. Μανουήλ Β΄ Παλαιολόγος, Manuēl Β΄ (II.) Palaiolόgos, (* 27. Juni 1350; † 21. Juli 1425) war von 1391 bis 1425 byzantinischer Kaiser in Konstantinopel als Nachfolger seines Vaters Johannes V. und Enkel des Kaisers Johannes Kantakuzenos (ca. 1295–1383, Kaiser 1347–1354). Er war mit der serbischen Prinzessin Helene Dragaš verheiratet. Leben Manuel II. begann seine Karriere 1369 als Regent von Thessaloniki, der zweiten Hauptstadt des Byzantinischen Reichs, das zu jener Zeit zu einem osmanischen Vasallenstaat herabgesunken war. Manuel musste daher wiederholt den Osmanen bei ihren Eroberungen auch persönlich Heeresfolge leisten, so bei der Eroberung von Philadelphia (heute Alaşehir) im Binnenland Westkleinasiens 1390. Die Stadt war, sieht man vom von Konstantinopel unabhängigen Kaiserreich Trapezunt ab, die letzte griechisch-byzantinische Besitzung in Kleinasien. Die aktive Teilnahme an deren Eroberung war für Manuel daher wohl eine besondere Art der Demütigung, wie Steven Runciman in seinem Werk Der Fall von Konstantinopel 1453 schreibt. Nach dem Tod von Johannes V. im Februar 1391 konnte Manuel aus dem Lager des Sultans fliehen und übernahm in Konstantinopel die Regierungsgeschäfte. Von Mai 1391 bis Februar 1392 wurde er erneut zur Heeresfolge gegen die türkischen Kleinreiche in Kleinasien verpflichtet. Im Sommer 1392 kam es dann zum politischen Bruch mit den Osmanen. Diese eroberten daraufhin Thessaloniki und begannen 1394 mit der Belagerung Konstantinopels. Ein französisch-ungarischer Kreuzzug unter Führung des ungarischen (später auch deutschen Kaisers) und Königs Sigismund zur Entlastung Konstantinopels schlug 1396 bei Nikopolis fehl. Manuel unternahm daher nach fünf Jahren Belagerung von 1399 an eine ausgedehnte, mehrjährige Europareise, die ihn u.a. nach Venedig, Avignon, Paris und London führte, wo er ob seiner intellektuellen Fähigkeiten und Bildung – damals unter Herrschern eher eine Ausnahme – sowie mit seiner Delegation griechischer Gelehrter einen nachhaltigen Eindruck hinterließ, der die aufkommende Renaissance in Westeuropa weiter beflügelte. Im Gegensatz zu den Bettelreisen früherer Kaiser bot Manuel jedoch keine Kirchenunion als Gegenleistung für westliche Hilfe an. Zum einen geschah dies aus echter religiöser Überzeugung, zum anderen war Manuel Realpolitiker genug zu erkennen, dass die Mehrheit der orthodoxen Christen einer Union ohnehin nicht folgen würde. Lieber den Turban des Sultans als die Tiara des Papstes war seinerzeit in der Orthodoxie ein geflügeltes Wort und zeigte das ganze zerrüttete Verhältnis zwischen den beiden christlichen Konfessionen. Manuel erhielt als Erfolg seines Besuchs ohnehin hauptsächlich nur freundliche Worte und eine äußerst zuvorkommende Behandlung, aber praktisch keine militärische Hilfe gegen Sultan Bayezid I.. Während seiner Abwesenheit führte einer seiner Neffen die Regierungsgeschäfte.
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Die Hilfe kam von eher unerwarteter Seite mit dem Mongolensturm unter Timur Lang. Die Osmanen wurden 1402 bei Ankara geschlagen und Bāyezīd gefangen genommen. Im Osmanischen Reich brachen daraufhin nach Bāyezīds Tod in mongolischer Gefangenschaft 1403 Thronwirren aus. Manuel kehrte bei Bekanntwerden der osmanischen Niederlage unverzüglich von Paris nach Konstantinopel zurück, wo er wohl 1403 wieder eintraf. Er manövrierte während des Interregnums diplomatisch geschickt und konnte die Kontrolle über Thessaloniki und von Teilen der bulgarischen Schwarzmeerküste als Gegenleistung für byzantinische Hilfe zurückerhalten. Außerdem wurden die Tributzahlungen und die Verpflichtung zur Heeresfolge gegenüber den Osmanen aufgehoben. Ein Bündnis mit Serbien, dem Land seiner Ehefrau, verschaffte ihm neue politische Bewegungsfreiheit. Kaiser Manuel war mit dem Sultan Mehmed I. befreundet, der 1413 aus dem osmanischen Interregnum als Sieger hervorging. Mehmed verzichtete als Dank für die Hilfe Manuels bis zu seinem Tod 1421 auf jeglichen osmanischem Druck gegen Byzanz. Manuel nutzte diese Atempause zum Ausbau der Befestigungen seiner wenigen verbliebenen Besitzungen und ließ bei Korinth die Hexamilion genannte Befestigungsmauer wieder instandsetzen, die die Halbinsel Peloponnes vom Festland abriegeln sollte, da er mit einer Fortdauer der guten Beziehungen zu den Osmanen über Mehmeds Herrschaftszeit hinaus realistischerweise nicht rechnete. Mehmeds Sohn Murad II. fühlte sich denn auch nicht mehr an die Zusagen seines Vaters gebunden und begann nach seiner Thronbesteigung 1422 sofort mit einer neuen Belagerung Konstantinopels. Abermals bedroht und durch einen Schlaganfall schwer gezeichnet, überließ Manuel seinem Sohn Johannes VIII. Palaiologos die Staatsgeschäfte. Manuel II. gilt als einer der gebildetsten byzantinischen Herrscher und hinterließ zahlreiche rhetorische und theologische Schriften. Mit Entschiedenheit vertrat der Kaiser dogmatische Positionen der Orthodoxie sowohl gegenüber dem Katholizismus, als auch gegenüber dem Islam, allerdings ohne Fanatismus. Aus den wahrscheinlich im Spätherbst 1391 in Ankara, dem damaligen Militärlager des osmanischen Sultans, geführten theologischen Unterredungen mit einem türkischen Gelehrten (einem Mudarris) erwuchsen seine Dialoge mit einem Perser. Die Bezeichnung seines Dialogpartners als Perser beruht auf der byzantinischen Gepflogenheit, die außerbyzantinischen Völker mit Völkernamen aus der ruhmreichen antiken Geschichte zu bezeichnen, also eine Analogie zu den für die Griechen erfolgreichen Perserkriegen zu schaffen. Das "Papstzitat von Regensburg"
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Weltweite Aufmerksamkeit erregte am 12. September 2006 eine Vorlesung von Papst Benedikt XVI. vor kirchlichen Würdenträgern und Wissenschaftlern der Universität Regensburg, in der auf folgende Weise aus den Dialogen mit einem Perser zitiert wurde: In der von Professor Khoury herausgegebenen siebten Gesprächsrunde (διάλεξις – Kontroverse) kommt der Kaiser auf das Thema des Djihād, des heiligen Krieges zu sprechen. Der Kaiser wußte sicher, daß in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen – es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, wie uns die Kenner sagen, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war. Aber der Kaiser kannte natürlich auch die im Koran niedergelegten – später entstandenen – Bestimmungen über den heiligen Krieg. Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von „Schriftbesitzern“ und „Ungläubigen“ einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer, uns überraschend schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. „Gott hat kein Gefallen am Blut”, sagt er, „und nicht vernunftgemäß, nicht „σὺν λόγω” zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann...". (zitiert nach Libreria Editrice Vaticana, 2006). Das Zitat des Papstes stieß auf Empörung in islamischen Gemeinden, insbesondere in seiner verkürzten Form: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten ..." Gewaltakte und Drohungen von radikalen islamistischen Gruppen und Führern bis hin zur Drohung mit dem "heiligen Krieg" waren die Folge. Literatur
Kaiser von Byzanz 1391-1425
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