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Manuel III. Komnenos (* 1364; † 5. März 1417) war von 1390 bis 1417 Kaiser und Großkomnene von Trapezunt. Leben Manuel wurde als jüngerer von zwei Söhnen des trapezuntischen Kaisers Alexios III. und seiner Ehefrau Theodora Kantakuzena geboren. Nach dem Tode seines älteren Bruders Basileios im Jahre 1377 wurde Alexios Kronprinz. Im selben Jahr heiratete er Gulkhan-Eudokia, eine Tochter des georgischen Königs David IX., die zuvor mit seinem gleichfalls bereits früh verstorbenen Halbbruder Andronikos vermählt gewesen war. Als sein Vater 1390 starb, bestieg er den Thron von Trapezunt. 1395 heiratete er in zweiter Ehe Anna Philanthropene, eine byzantinische Edelfrau aus der angesehenen Dukas-Familie. Seine Regierungszeit wurde nachhaltig von dem um die Jahrhundertwende erfolgten Einfall der Mongolen unter Timur Lenk geprägt, die sich nach der Eroberung Zentralasiens nunmehr gegen Westen wandten. Manuel ging ein Bündnis mit den Mongolen ein und wurde ein Vasall Timur Lenks. Allerdings gelang es ihm, sich einer Aufforderung Timur Lenks zur Beteiligung trapezuntischer Truppen an dessen Feldzug gegen die Osmanen zu entziehen. Die vernichtende Niederlage, die Timur Lenk den Osmanen 1402 unter Bayezid I. in der Schlacht von Ankara beibrachte, erwies sich als sehr günstig für Trapezunt, da der Druck der expandierenden Osmanen auf das Staatswesen merklich gemindert wurde. Zu einer gefährlichen Situation für Trapezunt kam es jedoch, als Timur Lenk 1403 Kleinasien wieder verließ. Ein Teil seiner Armee zog auf einer gesonderten Route, die sie direkt über Kerasunt, einer bedeutenden Satdt des Kaiserreichs Trapezunt, geführt hätte, aus Anatolien ab. Zur Erleichterung der trapezuntischen Bevölkerung erreichten die Mongolen das durch Berge gut geschützte Kerasunt jedoch letztlich nicht und mussten sich mit der Verwüstung Oinaions begnügen, wo sie vermutlich der Herrschaft des Melissenos ein Ende bereiteten. Nach dem Abzug Timur Lenks wurden dessen Interessen in Armenien, Georgien und Trapezunt zunächst von seinem Sohn Halil wahrgenommen. Dieser begab sich jedoch nach dem Tode Timur Lenks im Jahre 1405 schleunigst nach Samarkand, um dort die Nachfolge seines Vaters anzutreten. Damit endete die mongolische Oberhoheit über das Kaissereich Trapezunt und die umliegenden turkmenischen Kleinstaaten. Die letzten Regierungsjahre Manuels wurden von Streitigkeiten mit seinem Sohn und Nachfolger Alexios IV. überschattet. Der Streit entzüdete sich an der Person eines jungen Pagen, den Manuel in seine Dienste genommen hatte. Die Gunstbezeugungen, die Maunel dem Pagen zukommen ließ, erregten den Zorn des Thronfolgers und des trapezuntischen Adels, die sich an der niedrigen Herkunft des jungen Mannes stießen und die Bevölkerung gegen den Pagen aufhetzten. Der auf die Übernahme des Thrones spekulierende Alexios nutzte schließlich die entstandene Unruhe, um sich offen gegen Manuel zu erheben, von dem er die Verbannung des Pagen verlangte. Die Anhänger Alexios und die unzufriedenen Adeligen, die sich der Erhebung des Alexios angeschlossen hatten, belagerten Manuel schließlich in der Zitadelle der Stadt Trapezunt. Der eingeschlossene Manuel musste letztlich nachgeben und der Page wurde aus Trapezunt verbannt. Damit war der Revolte der Nährboden entzogen. Die Aufrührer strömten auseinander und der weiter auf den Thron hoffende Alexios wurde zur Versöhnung mit Manuel gezwungen. Ironischerweise hatte Alexios aufgrund der Abreden, die anlässlich der Versöhnung getroffen wurden, den Pagen in eigene Dienste zu nehmen. Manuel starb 1417. Auf den Thron folgte ihm sein Sohn Alexios IV. nach. Ruy Gonzáles de Clavijo, der spanische Botschafter am Hofe Timur Lenks wurde anlässlich seiner Durchreise im April 1404 von Manuel empfangen und schilderte diese Begegnung wie folgt: Der Kaiser und sein Sohn waren in die kaiserlichen Gewänder gehüllt. Auf dem Kopf trugen sie schmale, lange, mit Marderfell umwickelte Hüte, die oben mit goldenen Schnüren besetzt waren, an deren Enden sich Kranichfedern befanden. Der Kaiser ist zu Tributzahlungen an Timur Lenk und an andere Turkmenen, die in der Nachbarschaft herrschen, verpflichtet. Er ist mit einer Verwandten des Kaisers von Byzanz verheiratet. Sein Sohn ist mit der Tochter eines Ritters aus Konstantinopel verheiratet, mit der er zwei kleine Töchter hat. Wie schon sein Vater Alexios III. hatte auch Manuel ein reges Interesse an geistlichen Dingen. Im Jahr seiner Thronbesteigung stiftete er dem Sumela Kloster ein kustvoll verziertes Reliquiar in Kreuzform, in dessen Inneren sich ein Splitter des Kreuzes Jesu befunden haben soll. Vorgänger Alexios III. Von "http://de.wikipedia.org/"
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