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Anna Komnene (* 1. Dezember 1083, † nach 1148), griechisch Anna Komnena, war eine byzantinische Historikerin und das älteste von sieben Kindern des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos und seiner Frau Irene Dukaina, Tochter des Caesars Andronikos. Leben Anna wurde in der Porphyra des kaiserlichen Palastes geboren und trug daher den Beinamen Porpyrogeneta. Als Kind wurde sie mit dem damals siebenjährigen Mitkaiser und Thronerben Konstantin Dukas Porphyrogenetos verlobt, dem Sohn von Michael VII. (1171-1178), der von Anna als sehr schönes Kind beschrieben wird. Er war davor bereits mit Helena, der Tochter Robert Guiscards von Sizilien verlobt gewesen. Anna lebte daraufhin bei ihrer künftigen Schwiegermutter, der Kaiserin Maria von Alanien (Martha von Georgien), der von einigen Historikern eine Affaire mit Alexios I. zugeschrieben wird. 1092 ernannte Alexios jedoch Annas Bruder Kalos Johannes zum Thronfolger, gegen den sie in der Folge eine lebhafte Abneigung empfand. Konstantin zog sich auf seine Güter bei Serres zurück, wo er 1097 starb. Durch die Verschwörung des Nikephorus Diogenes 1094, in die wohl auch Maria eingeweiht gewesen war, hatte Konstantin jede Chance auf den Thron verloren, obwohl es laut Gerüchten er selber gewesen war, der den Kaiser von den Plänen, ihn zu ermorden, informiert hatte. Anna heiratete nach seinem Tode, den Wünschen ihrer Eltern entsprechend, 1097 den Caesar Nikephoros Bryennios, Sohn oder Enkel des Thronprätendenten Nikephorus Bryennios. Sie selbst hätte es vorgezogen, ledig zu bleiben. Anna interessierte sich sehr für die Naturwissenschaften und hatte außer dem Quadrivium (Geometrie, Arithmetrik, Astronomie und Musik) auch Medizin studiert. 1118 versuchte sie zusammen mit ihrer Mutter, den Kaiser auf seinem Sterbebett zu überreden, seinen Sohn Johannes II. (1118-1143) zu enterben und statt dessen die Nachfolge an ihren Gemahl zu übertragen. Doch Alexios, fest entschlossen, Johannes zum Nachfolger zu machen, ließ dem Sohn seinen Siegelring heimlich zukommen. nach anderen Quellen drangen Johannes und sein Bruder Isaak heimlich in den Manganapalast ein und entwendeten den Ring. Nach dem Tode von Alexios, vielleicht an einer Lungenentzündung, sicherte sich Johannes jedenfalls den Palast, ließ sich von Heer und Senat zum Kaiser ausrufen und vom Patriarchen von Konstantinopel, Niketas II. Muntanes, bestätigen. Anna und ihre Mutter Irene verschworen sich danach im selben Jahr mit dem Ziel, Annas Gatten Nikephoros auf den Thron zu bringen. Die Verschwörung wurde jedoch aufgedeckt, möglicherweise sogar durch Nikephoros, der keine Lust verspürte, Kaiser zu werden. Die Beteiligten kamen mit leichten Strafen davon. Ihre Besitzungen wurden eingezogen, Irene und Anna ins Kloster verbannt, wo Irene 1123 starb. Anna widmete sich nun, wie ihr Mann, der Geschichtsschreibung. Sie scheint auf Anordnung ihres Bruders unter Überwachung gestanden zu haben und war allem Anschein nach sehr verbittert über den Mißerfolg ihrer politischen Ambitionen. Nikephoros starb 1137 in Konstantinopel an einer Verwundung, die er sich auf einem Feldzug nach Syrien und Kilikien zugezogen hatte, ohne das Geschichtswerk, das er unterwegs begonnen hatte, beenden zu können. Wann Anna starb, ist unbekannt. Werk In ihrem Geschichtswerk, der nach 1137 und bis mindestens 1148 verfassten Alexiade, schildert die hochgebildete Anna in 15 Büchern den Werdegang ihres Vaters Alexios, genauer gesagt die Jahre von 1069 bis 1118. Es stellt außerdem eine Ergänzung zum Werk ihres Mannes Nikephoros dar (Hyle Historias), der die Zeit von Romanus IV. Diogenes bis Nikephoros Botaniates beschrieben hatte, sein Werk aber wegen seiner Verwundung und Tod nicht fertigstellen konnte. Für die Geschichtswissenschaft stellt die Alexiade eine der wichtigsten Quellen der Kreuzzüge aus der Perspektive der Byzantiner dar. Wie Steven Runciman, einer der bedeutendsten Kreuzzugshistoriker der Neuzeit, es ausdrückt "gibt sie klar zu verstehen, dass sie bei allem tiefreichendem Interesse für militärische Fragen und bei aller Wertschätzung der kriegerischen Erfolge ihres Vaters doch den Krieg für etwas durchaus Schändliches hielt, für ein letztes Auskunftsmittel, wenn alles andere versagte". Allerdings ist sie gegenüber den Teilnehmern des Kreuzzugs nicht immer ganz objektiv. Ihr Geschichtswerk ist, ganz ihrer Bildung verpflichtet, stark an antike Vorbilder angelehnt (Zitate von Homfer, Thukydides u.a.). Sie gibt selten direkte Jahreszahlen an, und oft sind die geographischen Angaben vage. Anna zeichnete Porträts der wichtigsten Teilnehmer des ersten Kreuzzugs, wie etwa Bohemund I. von Tarent und Graf Raimund IV. von Toulouse, wobei die Darstellung ihres Vaters teilweise stark positiv überzeichnet ist. Ihre Darstellung ist jedoch ein wichtiges Korrektiv der fränkischen Quellen. Nachkommen Anna und Nikephoros hatten vier Kinder:
Quellen
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