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Kleomenes I., ältester Sohn des Eurystheniden Anaxandridas, ein Mann von ungemeiner Kühnheit und ungebändigter Kraft des Geistes, tyrannisch und stolz, dabei aber klug und in der seinem Volk eignen kurzen Ausdrucksweise gewandt. Er unternahm 520 v. Chr. einen siegreichen Krieg gegen Argos und leitete 510 den Zug, welchen die Spartaner, durch das bestochene Orakel von Delphi aufgefordert, zur Vertreibung der Peisistratiden unternahmen, der aber ganz gegen die Absicht des Kleomenes der Demokratie in Athen zum Sieg verhalf. Kleomenes rückte daher von neuem in Athen ein, vertrieb Kleisthenes und 700 demokratisch gesinnte Familien und setzte Isagoras als Archonten und einen Rat von 300 spartanisch Gesinnten ein. Aber ein Aufstand der Athener zwang Kleomenes und Isagoras nebst seinem Anhang, das attische Gebiet. zu verlassen (508). Kleomenes sammelte hierauf ein neues Heer und rückte bis Eleusis vor, welches er verwüstete (506); aber der Widerspruch seines Mitkönigs Demaratos und der Abfall der Korinther zwang ihn zum Rückzug. Den Milesier Aristagoras, der 500 gegen Persien in Sparta um Hilfe bat und große Summen Geldes für dieselbe bot, wies Kleomenes, von seiner neunjährigen Tochter Gorgo gewarnt, ab. 492 sollte er die Ägineten, welche den Gesandten des Dareios Erde und Wasser gegeben hatten, bestrafen, musste aber infolge der Umtriebe seines Mitkönigs Demaratos unverrichteter Dinge abziehen. Aus Rache brachte er gegen diesen die Klage vor, er sei nicht der echte Sohn des Königs Ariston, und da das von ihm be-stochene delphische Orakel diese Klage bestätigte, wurde jener verbannt; als jedoch diese Bestechung bekannt wurde, mußte Kleomenes nach Thessalien fliehen. Als er dann nach Arkadien ging und hier die Einwohner zum Aufstand gegen Sparta aufreizte, riefen ihn die Spartaner, hierdurch erschreckt, zurück; er verfiel jedoch bald darauf in Wahnsinn und tötete sich selbst auf grässliche Weise. Ihm folgte, da er keine männlichen Nachkommen hinterließ, sein Bruder Leonidas I., der Held von Thermopylä. Mischa Meier: Kleomenes I., Damaratos und das spartanische Ephorat, in: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 2 (1999), S. 89–108. online (PDF) Vorgänger Anaxandridas II. Von "http://de.wikipedia.org/"
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