Kallikles

Kallikles war ein griechischer Sophist.

Die Person Kallikles kommt ausschließlich in Platons Dialogen vor, so dass es umstritten ist, ob es diese Person jemals wirklich gab, ob es sich bei ihm um eine echte historische Person handelt, oder nicht.

Kallikles ging in seinen Lehren davon aus, dass die Stärksten die Besten sind. Von Natur aus ist allemal das Schwächere auch das Schlechtere. Kallikles behauptet, dass diejenigen, die die Gesetze geben - also die breite Masse - die Schwachen sind. Er wirft der großen Masse vor, dass sie Gesetze nur im Hinblick auf ihren eigenen Vorteil schafft.

Die Stärkeren, die von Natur aus die Kraft haben, mehr zu haben als alle anderen, sollen eingeschüchtert werden. Die breite Masse behauptet, nur zu ihrem eigenen Wohl, dass „mehr haben wollen“ schändlich und ungerecht ist.

Doch dem widerspricht Kallikles. Von Natur aus sei es so, dass der Stärkere mehr habe als der Schwächere, der tüchtigere Mann mehr als der weniger tüchtige. Der Stärkere solle über den Schwächeren herrschen und mehr haben als er. Dass dies gerecht sei, zeigt er an vielen Beispielen, nicht zuletzt im Tierreich. All diejenigen, die Besten, die über die Schwachen herrschen, handeln doch nur nach dem Gesetz der Natur. Und eben nicht nach den vorhandenen Gesetzen. Nicht die Gesetze, die den Stärksten und Besten eben nicht erlauben auch die Stärksten und Besten zu sein.

Dieser Zustand, dass alle das Gleiche haben müssen und dass gerade das schön und gerecht sein soll, sei nach Kallikles falsch. Der Zustand der Volksherrschaft, der Demokratie, sei falsch, da in ihr das schwache Volk die Gesetze gibt.

Kallikles sieht den Tag voraus an dem, das Recht der Natur in all seinem Glanz erstrahlt. Einer der Besten wird eines Tages die Kraft besitzen, sich all den unnatürlichen Gesetzen zu widersetzen. Er wird sich aus den Fesseln der Sklaverei reißen und sich als Herr offenbaren.

Außerdem widerspricht Kallikles der These Platons, dass der Philosophenstand der Beste sei.

Er behauptet, dass die Philosophie zum Verderben führt, wenn ein Mann sich in seiner Jugend mit ihr mehr als nötig beschäftigt. Jede Begabung helfe nichts, wenn jemand zu viel philosophiere. Denn dann fehle ihm die Erfahrung in den Dingen, die ein Mann kennen muss, der tüchtig und angesehen werden will. Die Philosophen haben keine Menschenkenntnis, wissen nichts von menschlichen Begierden und Lüsten und auch nicht von den Gesetzen des Staates.

Weblinks

Callicles and Thrasymachus. Eintrag (englisch) in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (inkl. Literaturangaben)

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