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Diodorus Siculus (Diodor) war ein griechischer Historiker, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte. Über sein Leben ist fast nichts bekannt. Er stammte aus Agyrio (Sizilien) und hatte sich längere Zeit in Rom sowie in Ägypten aufgehalten. Diodors auf griechisch verfasstes Geschichtswerk trägt den Namen Bibliotheke und ist eine Universalgeschichte in 40 Büchern, von denen uns die Bücher 1-5 sowie 11-16 und 18-20 erhalten sind. Das 17 Buch ist uns nur lückenhaft, die Bücher 6-10 und 21-40 gar nur fragmentarisch überliefert, vor allem aus Zitaten byzantinischer Autoren. Die Geschichte die im Werk Diodors beschrieben wird, reicht von der sagenhaften Vorzeit Trojas bis in die Zeit Julius Caesars. Es ist damit das umfassendste Geschichtsbuch, das von einem Griechen in der Antike verfasst wurde und uns überliefert ist. Diodor nahm ältere Darstellungen auf und schrieb sie um (beispielsweise fehlen viele Reden, die ansonsten typisch für die antike Geschichtsschreibung sind), so dass sie für das Publikum leichter zu verstehen waren. Daher schwankt die Qualität von Diodors Werk und damit ist auch sein historischer Wert nicht immer sicher abzuschätzen, da dieser von seinen benutzen Quellen abhängt. Manche waren aber zweifellos von hoher Qualität. So benutzte er die bis auf wenige Fragmente verlorene Geschichte des Hieronymus von Kardia, der eine exzellente Geschichte der Diadochenzeit verfasst hatte, oder auch das Werk des Ephoros von Kyme für das 5. Jahrhundert. Verkürzt kann man sagen: Diodor ist eben nur so gut wie seine Quellen. Sein Erzählstil ist vorattizistisch (weniger ausgeschmückt und insgesamt nüchterner). Auch sind mehrere Fehler in seinem Werk ausgemacht worden (falsche Datierungen etc). Seine selbstverfassten Texte haben daher mäßigen Wert, doch seine Sammlung von Zitaten aus verlorenen Werken ist unschätzbar, da er damit in Teilen die einzige Quelle ist, über die Fragmente dieser Bücher bis heute überlebt haben. Große Bedeutung kommt ihm für den Zeitraum von Philipp II. von Makedonien bis in die Zeit der Diadochen zu, aber auch für große Teile des 5. Jahrhunderts v. Chr., für Sizilien im Allgemeinen, teils auch für die römische Zeit. Außerdem trennte er in seiner Geschichtsdarstellung der Frühzeit wie seine Zeitgenossen die Geschichte nicht von der Mythologie, so dass er auch für diesen Bereich eine bedeutende Quelle ist.
Literatur Englisch The Library of History. (griech.-engl., übersetzt von Charles H. Oldfather). Harvard University Press, Cambridge, Mass. (Loeb Classical Library)
Diodorus Siculus: The Library of History (Loeb Classical Library), gr.-eng., übersetzt von C. H. Oldfather, 12 Bde., Cambridge/Mass 1933 ff. Sekundärliteratur:
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